Eine Frau aus Gletscherspalte gerettet - nach 2 Tagen

  27 Auqust 2020    Gelesen: 688
Eine Frau aus Gletscherspalte gerettet - nach 2 Tagen

Sie wanderte allein über einen Gletscher, als sie in eine Spalte fiel. Eine Frau saß in den Schweizer Alpen 48 Stunden auf einer Eisbrücke, ehe Wanderer ihre Rufe hörten. Einsatzkräfte sprechen von einer "Wunderrettung".

Zwei Tage und zwei Nächte harrte sie in einer Gletscherspalte aus: In den Walliser Alpen in der Schweiz ist eine Russin unversehrt und lediglich leicht unterkühlt von Einsatzkräften gerettet worden.

Die in Deutschland lebende Frau sei am Sonntag in kurzen Hosen und ohne entsprechende Ausrüstung alleine spazieren gegangen und dabei unglücklich rund 10 bis 15 Meter tief in eine Spalte auf dem Gletscher gefallen, teilte die Fluggesellschaft Air Zermatt am Mittwoch auf ihrer Facebookseite mit.

Die Frau habe zwei Nächte auf einer Eisbrücke ausgeharrt, bevor eine Bergsteigergruppe ihre Hilferufe gehört habe. Laut der Fluggesellschaft nahm die Gruppe wegen Schneelöchern einen Umweg auf dem Gletscher. Auf diesem Weg wurden sie auf die Frau aufmerksam und wählten den Notruf.

Die Verunglückte sei dann gerettet und "mit milder Unterkühlung (34°C)" mit dem Rettungshelikopter ins nächstgelegene Spital geflogen worden. "Die Bergrettung Zermatt hat in den letzten 20 Jahren keine derartige Wunderrettung aus einer Gletscherspalte erlebt", hieß es in der Mitteilung weiter.

Die Frau sei trotz der Mahnungen der Mitarbeiter einer Hütte in Shorts losgegangen und sei allein unterwegs gewesen. Zudem sei auch keine Vermisstenmeldung bei der Polizei eingegangen. Die Gerettete könne von Glück reden, dass sie von einer Gruppe von Alpinisten aus dem kleinen Loch zufällig gehört worden sei. Die Aufenthaltsdauer in der Spalte von rund 48 Stunden sei eine lange Zeit, sagte ein Pilot der Air Zermatt dem Lokalsender Radio Rottu Oberwallis.

Die Fluggesellschaft Air Zermatt führt auch Rettungsflüge durch. Der Grenzgletscher zu Italien im Monte-Rosa-Massiv oberhalb von Zermatt befindet sich auf rund 4000 Metern.

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie zieht es seit dem Ende der Ausgangsbeschränkungen "mehr Menschen denn je in die Alpen". Das meldete der Deutsche Alpenverein Anfang August. Darauf seien die Alpen nicht vorbereitet, hieß es vom DAV. Der Verein appellierte an Bergsportler, "sich besonders sorgfältig auf die Touren vorzubereiten".

spiegel


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