„Afrikanische Schweinepest“ erreicht Deutschland

  10 September 2020    Gelesen: 853
  „Afrikanische Schweinepest“ erreicht Deutschland

Die sogenannte Afrikanische Schweinepest hat Deutschland erreicht. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner bestätigte den ersten offiziellen Fall. Das Virus sei im Spree-Neisse-Kreis in Brandenburg, wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze, in einem Wildschweinkadaver nachgewiesen worden.

In Polen grassiert die Seuche schon seit einiger Zeit. Für Menschen ist die Schweinepest ungefährlich, für Haus- und Wildschweine hingegen tödlich. Die Krankheit wird von Wildschweinen übertragen und ist bei Schweine-Züchtern gefürchtet. China und andere asiatische Länder verhängen in der Regel Importverbote für Fleisch aus Regionen, in denen die Seuche festgestellt wurde. Deutschland ist einer der größten Schweinefleisch-Exporteure Europas.

Afrikanische und Europäische Schweinepest sind verschiedene Viruskrankheiten, die Wild- und Hausschweine befallen. Der Unterschied zwischen beiden Krankheiten ist jedoch bedeutend: An der afrikanischen Schweinepest verenden die Tiere binnen Tagesfrist, also sehr schnell. Die europäische Schweinepest wirkt tückischer, da die Tiere den Erreger über Monate in sich und damit auch sehr lange weiter tragen können. Die Seuchengefahr wird dadurch verschärft, dass sich die Zahl der Wildschweine in den letzten Jahren in Deutschland mehr als verzehnfacht hat – dazu beigetragen haben die milden Winter und ein üppiges Nahrungsangebot in den Maisfeldern. Wegen der Seuchengefahr sollen mehr Wildschweine bejagt werden – wobei Experten vor allem die Übertragung durch das Zutun des Menschen für das Hauptproblem im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest halten.

deutschlandfunk


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