Internationale Presse kritisiert Vettel

  11 September 2020    Gelesen: 642
  Internationale Presse kritisiert Vettel

Sebastian Vettels Formel-1-Karriere geht weiter, nach der Ausbootung bei Ferrari fährt er im kommenden Jahr für Aston Martin - und hat damit, wie er selbst findet, eine ziemlich spannende Aufgabe gefunden. Auch die internationale Presse diskutiert und macht vor allem das "Timing" der Verkündung zum großen Thema.

Großbritannien

"Guardian": Der Zeitpunkt für Vettels Ankündigung scheint so arrangiert worden zu sein, um Ferraris Feier zum 1000. Formel-1-Rennen in Mugello in den Schatten zu stellen. Vettel hatte klargemacht, dass er die Formel 1 weiterhin genießt und unbedingt weitermachen möchte. Der 33-Jährige hat einigen Erfolg mit Ferrari gefeiert, machte jedoch Fehler, die sich als kostspielig erwiesen, und wurde von Lewis Hamilton geschlagen, der die letzten drei Titel hintereinander gewann.

"Telegraph": Nachdem Ferrari seinen Vertrag im Mai so abrupt gekündigt hatte, wird es Vettel wahrscheinlich nicht bereuen, dass er seinem Arbeitgeber mit Blick auf das Jubiläum in Mugello an diesem Wochenende die Show gestohlen hat."

Spanien

"As": Sebastian Vettel hat das Drehbuch des Großen Preises der Toskana umgeschrieben. Seb stiehlt seinem Rennstall die Hauptrolle in der Woche, in der Ferrari diese wiedergewinnen wollte.

"Mundo Deportivo": Vettel hat sich entschieden, auf die Option von Aston Martin und Strolls Millionen zu setzen. Diese sehen in "Seb" die Erfahrung, die Führungsfähigkeit, das Engagement und den Fleiß, den sie für ein Projekt suchen, das in einigen Jahren ein Siegerprojekt sein soll.

Italien

"Gazzetta dello Sport": Vettel unterschreibt bei Aston Martin bis 2021 und trifft damit Ferrari. Agent Vettel, Mission Erlösung. Der neue 007 spricht Deutsch. Personen, die Sebastian Vettel nahe stehen, schwören, dass das Timing keine Absicht war. (...) Aber die Nachricht von seinem Wechsel zu Racing Point hatte ein Monopol in den Medien und hat Ferrari vor dem GP von Mugello und der Feier zum 1000. GP von Ferrari die Schau gestohlen.

"Corriere dello Sport": Die Unterschrift des deutschen Fahrers kommt am Vorabend des Großen Preises der Toskana, wo Ferrari sein 1000. Formel-1-Rennen feiern wird. Eine Nachricht, die trotz der rituellen Dementis schon seit einiger Zeit im Fahrerlager kursierte. Vettel bringt als Mitgift für das britische Team vier Weltmeistertitel und eine absolute Führungsposition mit: Die Übernahme eines der wichtigsten Fahrer der Formel 1 bestätigt die Ambitionen des von Lawrence Stroll geführten Teams.

"La Repubblica": Eine Ankündigung, die nach den Gerüchten der letzten Monate erwartet wurde und fast vorhersehbar war, nachdem Sergio Pérez die Mannschaft und ihre Fans begrüßt hatte und erklärte, dass seine Geschichte mit Racing Point Ende 2020 enden würde. Vettel, 33 Jahre alt, viermaliger Weltmeister, wusste, dass er nicht mit dem Cavallino weitermachen würde. Racing Point, "Kopie" des Mercedes 2019, erweist sich als sehr konkurrenzfähig und strebt den Aufstieg an die Spitze des Startfeldes an.

"Corriere della Sera": Unhöflichkeit beim Fest, Aston verkündet die Verpflichtung von Seb. In Mugello findet erstmals ein Formel-1-Rennen statt, das 1000. von Ferrari. Es sind keine glücklichen Zeiten, aber Geschichte ist Geschichte. (...) Schade, dass sich im Zuhause von Ferrari die Spielverderber eingeschlichen haben: Die Ankündigung des Wechsels von Sebastian Vettel zu Racing Point verströmt eine Aura der Unhöflichkeit. Möge die Feier beginnen.

"Tuttosport": Der Abschied von Vettel verdirbt die Party.

Quelle: ntv.de, tno/dpa


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