Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Wien

  17 September 2020    Gelesen: 434
Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Wien

In Wien steigen seit Tagen die Corona-Fallzahlen. Nun zieht die Bundesregierung Konsequenzen und warnt vor Reisen in die österreichische Hauptstadt. Auch vor Trips nach Budapest und einigen weiteren Regionen wird abgeraten.

Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Wien aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen. Außerdem weitet es seine Reisewarnung für Teile Frankreichs auf weitere Gebiete aus. Diese gelte nun auch für die Region Hauts-de-France und das Überseegebiet La Réunion, teilte das Ministerium am Abend mit. Zuvor hatte das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) Wien und Budapest zu Corona-Risikogebieten erklärt. Das Bundesland Wien ist bislang das einzige Risikogebiet in Österreich.

Von der Einstufung als Risikogebiet sind weitere Regionen unter anderem in den Niederlanden, Kroatien, Frankreich und der Schweiz betroffen. In der Schweiz kam das Kanton Freiburg neu hinzu, in den Niederlanden die Provinzen Nordholland mit der Haupstadt Amsterdam und Südholland mit dem Regierungssitz Den Haag und der Hafenmetropole Rotterdam. In Kroatien wurden die Gespanschaften Brod-Posavina und Virovitica-Podravina zu Risikogebieten erklärt, ebenso wie die Kreise Neamt und Caras Severin in Rumänien. Auch die Mittelböhmische Region in Tschechien gilt nun als Risikogebiet. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Meist folgt kurz nach der Einstufung als Risikogebiet eine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Eine Reisewarnung geht dabei weiter: Sie ist zwar kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Seit Montag gelten in Österreich wieder verschärfte Corona-Maßnahmen. Zuvor hatte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag erklärt, in seinem Land habe seiner Einschätzung nach die zweite Infektionswelle begonnen. Zuletzt war dort ein drastischer Anstieg der Corona-Infektionen verzeichnet worden. Vor allem Feiern im Familien- oder Freundeskreis sind nach Ansicht von Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober für die anhaltend hohe Zahl der Neuinfektionen verantwortlich. Das Land befinde sich in einer entscheidenden Phase, sagte Anschober. Die Prognosen gingen deutlich auseinander. Die eher positive Variante sage ein tägliches Plus von etwa 650 Fällen voraus, pessimistischere Varianten gingen von 1500 täglichen Neuinfektionen aus.

Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich testen lassen

Im Laufe des Tages wurden 768 neue Fälle gemeldet. Auch die Zahl der belegten Krankenhausbetten beginne spürbar zu steigen, sagte Anschober. Mit dieser Entwicklung liegt Österreich deutlich über dem Trend in Deutschland. Unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner sind die Infektionszahlen in Österreich gut drei Mal höher. 3600 der derzeit rund 6600 aktiven Fälle in Österreich werden aus Wien gemeldet. Die Schweiz hatte die österreichische Hauptstadt daher bereits auf die Liste der Risikogebiete gesetzt.

In Deutschland müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich für 14 Tage in Selbstisolation begeben.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/AFP/dpa


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