DFB sperrt Leistner nach Fan-Angriff

  18 September 2020    Gelesen: 698
  DFB sperrt Leistner nach Fan-Angriff

Sein Ausflug auf die Tribüne kommt Toni Leistner teuer zu stehen: Beim DFB-Pokalspiel gegen Dynamo Dresden rastet der Spieler vom Hamburger SV nach einer Beschimpfung eines Fans aus und attackiert ihn. Während sein Klub auf eine Strafe verzichtet, ist das Sportgericht des DFB härter.

Abwehrspieler Toni Leistner vom Zweitligisten Hamburger SV ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wettbewerbsübergreifend für fünf Pflichtspiele gesperrt worden. Der Abwehrspieler muss darüber hinaus eine Geldstrafe in Höhe von 8000 Euro bezahlen. Zwei der fünf Pflichtspielsperren wurden für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt. Gegen das Urteil kann binnen 24 Stunden Einspruch eingelegt werden.

Der 30-Jährige hatte am Montag nach dem DFB-Pokalspiel der Hanseaten bei Dynamo Dresden (1:4) als Reaktion auf eine verbale Beleidigung einen Dynamo-Fan im Zuschauerbereich tätlich angegriffen, ihn am Kragen gepackt und zu Boden gestoßen. Durch diese Aktion missachtete Leistner zudem die Bestimmungen des DFB-Hygienekonzepts - er trug keinen Mundschutz.

"Wir haben dies als schwerwiegende Sportverfehlung gewertet, die Sperre gilt daher auch für den Ligabetrieb", sagte der Vorsitzende Richter des DFB-Sportgerichts, Hans E. Lorenz. Man habe aber auch die Schwere der vorangegangenen Provokation bewertet, so Lorenz weiter. "Für den Spieler sprach zudem, dass er sportgerichtlich bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, er sein Fehlverhalten bedauert und aufrichtig um Entschuldigung gebeten hat."

"Extrem unter die Gürtellinie"

Leistner berichtete am Dienstag laut Klub-Mitteilung, dass er sich mit dem beteiligten Fan ausgesprochen habe: "Wir haben telefoniert und die Sache untereinander geklärt." Beide hätten ihre Fehler eingesehen. "Ich nehme seine Entschuldigung an, zwischen uns ist die Sache damit aus der Welt."

Der HSV-Profi hatte gerade bei Sky zum Interview gestanden, als er die Beschimpfungen von der Tribüne hörte. "Ich bin nach dem Spiel von der Tribüne meiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden. Damit kann ich normalerweise umgehen. Doch dann ging es extrem unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter. In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt", erklärte Leistner den Vorfall. Leistner ist in Dresden geboren und spielte von 2010 bis zum Zweitligaabstieg 2014 bei den Sachsen.

Quelle: ntv.de, ara/sid


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