Deutschland feiert Pflichtsieg, Marozsán ihr Jubiläum

  23 September 2020    Gelesen: 479
Deutschland feiert Pflichtsieg, Marozsán ihr Jubiläum

Das Hinspiel gegen Montenegro gewann das DFB-Team 10:0 - nun tat es sich schwerer. Für Dzsenifer Marozsán war es das 100. Länderspiel, wirklich zufrieden wirkte sie danach nicht.

Deutschlands Fußballerinnen haben den erwarteten Sieg im EM-Qualifikationsspiel in Montenegro eingefahren, sich dabei aber schwerer getan als erwartet. In Podgorica gewann das DFB-Team 3:0 (2:0), die Treffer erzielten Laura Freigang (2. Minute), Melanie Leupolz (45.+1) und Sydney Lohmann (59.).

Eine besondere Partie erlebte Dzsenifer Marozsán: Die Topspielerin des DFB feierte ihren 100. Länderspieleinsatz. Marozsán, 28, war zunächst wie mehrere andere Spielerinnen geschont worden, wurde nach 52 Minuten aber eingewechselt. Auf der Liste der DFB-Rekordspielerinnen steht Marozsán auf Platz 27, in Führung liegt Birgit Prinz (214 Einsätze, letztes Spiel: 2011). 

Gegen Montenegro verlief die Partie einseitig, das aber war kein Wunder: Das Team wurde erst 2012 gegründet und hat sich seither für kein großes Turnier qualifizieren können. In der Gruppe I hatte Montenegro vor diesem Duell mit Deutschland keinen Punkt aus fünf Begegnungen geholt, das Torverhältnis betrug 1:22. Allein zehn Gegentreffer kassierte das Team im Hinspiel gegen Deutschland in Kassel im vergangenen August (0:10).

Von einem solchen Resultat waren die Spielerinnen diesmal weit entfernt. Dabei dauerte es nur 70 Sekunden, ehe die DFB-Fußballerinnen in Führung gingen, als Freigang aus kurzer Distanz einen Kopfball ins Tor verlängerte. Ein neuerlicher Kantersieg schien da möglich. In der Folge aber verteidigten die Gastgeberinnen sehr tief und meist recht erfolgreich. 

Kurz vor der Pause köpfte Leupolz eine Flanke von Debütantin Paulina Krumbiegel aus dem Stand ins Tor, nach etwa einer Stunde war es wieder eine hohe Hereingabe von außen, die zum dritten DFB-Treffer durch Lohmann führte. Auch die größte nicht genutzte Torchance der Favoritinnen resultierte aus einer hohen Flanke, Freigang scheiterte aber per Kopf an der Latte (35.).

"Wir wissen alle, dass es kein gutes Spiel von uns war", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach dem Abpfiff. "Wir haben viel zu wenig gute Lösungen gefunden und viel zu viele technische Fehler gemacht." Marozsán sagte, das Team habe sich "echt schwer getan, Lösungen zu finden". "Dennoch", sagte sie über ihren Jubiläumseinsatz, "war es etwas Besonderes für mich".

An der makellosen DFB-Bilanz ändert das nichts. Mit nun sechs Siegen aus sechs Qualifikationsspielen und 37:0 Toren steht das Team dicht vor dem Erreichen der EM-Endrunde in England, die auf den Sommer 2022 verschoben worden ist. Auf dem zweiten Rang folgt mit fünf Punkten weniger Irland, noch stehen zwei Begegnungen aus - darunter das Duell zwischen den Irinnen und Deutschland am 1. Dezember.

spiegel


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