Ukrainische Soldatin soll 23 Jahre in Haft

  03 März 2016    Gelesen: 881
Ukrainische Soldatin soll 23 Jahre in Haft
Im Prozess gegen die ukrainische Soldatin Sawtschenko in Russland fordert der Staatsanwalt 23 Jahre Haft wegen Mordes. Sie soll die Position zweiter russischer Journalisten an das ukrainische Militär durchgegeben haben. Die beiden starben unter Granatfeuer.
Gut ein Jahr nach der Gefangennahme der ukrainischen Kampfpilotin Nadja Sawtschenko im ukrainisch-russischen Grenzgebiet hat die Anklage 23 Jahre Haft wegen Mordes für sie verlangt. Das teilte Sawtschenkos Anwalt Mark Feigin mit. Sawtschenko sollte am Donnerstag ihre abschließende Aussage vor dem Gericht in der südrussischen Kleinstadt Donezk machen. Hintergrund des Prozesses ist der Konflikt in der Ostukraine.

Sawtschenko wird vorgeworfen, für den Tod zweier russischer Journalisten mitverantwortlich zu sein. Die Reporter waren im Juni 2014 in der ostukrainischen Region Luhansk durch Granatenbeschuss getötet worden. Sawtschenko, die als Freiwillige in den Reihen des rechtsextremen und Kiew-treuen Bataillons Ajdar kämpfte, soll die Position der Journalisten an das ukrainische Militär durchgegeben haben.

Außerdem wird ihr die illegale Einreise nach Russland vorgeworfen. Sawtschenko beteuerte ihre Unschuld. Die Ukraine protestiert gegen den Prozess und wirft Russland vor, die Soldatin entführt und über die Grenze nach Russland verschleppt worden.

Sie sitzt seit mehr als einem Jahr in Haft und befand sich 80 Tage lang im Hungerstreik. In Abwesenheit wurde die Pilotin ins ukrainische Parlament gewählt. Der Prozess gegen Sawtschenko hatte auch im Westen Kritik an Russland ausgelöst und die Spannungen zwischen Moskau und Kiew weiter verschärft.


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