Außenminister Maas spricht in Zypern und Griechenland über Gasstreit mit Türkei

  13 Oktober 2020    Gelesen: 506
  Außenminister Maas spricht in Zypern und Griechenland über Gasstreit mit Türkei

Bundesaußenminister Heiko Maas reist am Dienstag nach Zypern und Griechenland ab, um über den Erdgasstreit der beiden EU-Staaten mit der Türkei zu sprechen. Vor seinem Abflug sagte er nach Angaben seines Ministeriums, er wolle Nikosia und Athen die „volle Solidarität” Deutschlands und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft versichern.

Maas mahnte, „alle Seiten” müssten an einem vernünftigen Nachbarschaftsverhältnis arbeiten, denn die Türkei werde Nachbar von Griechenland und Zypern bleiben.

„Wir appellieren daher an die Türkei, dass das gerade geöffnete Dialogfenster mit Griechenland durch einseitige Maßnahmen nicht wieder zugestoßen wird”, so Maas.

Ankara müsse das „Wechselspiel zwischen Entspannung und Provokation” beenden. „Falls es tatsächlich zu neuerlichen türkischen Gasexplorationen in den umstritteneren Seegebieten im östlichen Mittelmeer kommen sollte, wäre das ein herber Rückschlag für die Bemühungen um Deeskalation - und damit auch für die Fortentwicklung der EU-Türkei-Beziehungen, wie der letzte Europäische Rat sie beschlossen hat.”

Anlass ist die türkische Suche nach Erdgas im östlichen Mittelmeer in Seegebieten, die von Griechenland oder Zypern beansprucht werden. Die Türkei hatte am Montag mitgeteilt, ihr Forschungsschiff „Oruc Reis” werde bis zum 20. Oktober erneut seismische Bodenuntersuchungen unter anderem südlich der griechischen Insel Kastelorizo anstellen.

Nach Ankara reist Maas nicht, obwohl türkische und griechische Medien bereits über einen Türkeibesuch im Anschluss seiner Reise nach Nikosia und Athen berichtet hatten. Das könnte mit der türkischen Ankündigung des neuen Einsatzes der „Oruc Reis” zusammenhängen. Die EU hatte Anfang Oktober auf von Zypern und Griechenland geforderte Sanktionen gegen die Türkei verzichtet, aber für den Fall neuer türkischer Maßnahmen im Erdgaskonflikt eine Reaktion angedroht.

sputniknews


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