Ein US-Kriegsschiff ist durch die Straße von Taiwan gefahren - und hat damit Empörung bei der chinesischen Führung ausgelöst. Nach Angaben der Pazifikflotte der US-Armee passierte die "USS Barry" am Mittwoch die Meerenge, welche die Insel Taiwan vom chinesischen Festland trennt. Dies wurde in der Mitteilung als "routinemäßige" Fahrt bezeichnet. Die US-Marine werde weiterhin überall dort operieren, "wo es das internationale Recht erlaubt".
Die Chinesische Volksbefreiungsarmee warnte die USA jedoch, sie sollten "Worte und Taten beenden, welche Probleme provozieren und für Unruhe in der Straße von Taiwan sorgen". Die chinesischen Streitkräfte teilten mit, sie hätten die "USS Barry" während ihrer gesamten Passage durch die Meeresstraße vom Meer und der Luft aus observiert.
China betrachtet Taiwan, das sich 1949 von China losgesagt hatte, weiterhin als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit Gewalt. China übt seit Jahrzehnten Druck auf Taiwan aus und versucht jede internationale Anerkennung der Insel zu verhindern. Der Inselstaat hat dadurch nur wenige ausländische Verbündete.
Belastungen im amerikanisch-chinesischen Verhältnis
Die Taiwan-Frage hatte in den vergangenen Monaten wiederholt zu Belastungen des Verhältnisses zwischen China und den USA geführt. So betrachtete es Peking als Provokation, dass zwei hochrangige US-Regierungsvertreter nacheinander nach Taiwan reisten.
In dieser Weltgegend sorgen zudem die chinesischen Territorialansprüche im Südchinesischen Meer für starke Spannungen. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich, das reich an Rohstoffen ist. Washington sieht Pekings Gebietsansprüche als illegal an und entsendet immer wieder Kriegsschiffe in die Region.
Die Beziehungen zwischen Washington und Peking haben sich insgesamt in den vergangenen Monaten stark verschlechtert. Zu den Streitthemen gehören unter anderem der Umgang mit der Corona-Pandemie, die Handelsbeziehungen und die chinesischen Eingriffe in die Autonomierechte der Sonderverwaltungszone Hongkong.
spiegel
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