Geheimdienstchef: Westen übt in Weißrussland für Destabilisierung Russlands

  06 November 2020    Gelesen: 520
Geheimdienstchef: Westen übt in Weißrussland für Destabilisierung Russlands

Angesichts der politischen Krise in Weißrussland wirft Sergej Naryschkin, Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, dem Westen vor, in der osteuropäischen Ex-Sowjetrepublik Destabilisierungsmethoden zu erproben, die künftig auch in Russland zum Einsatz kommen sollen.

„Es ist offensichtlich, dass unsere westlichen Opponenten versuchen, die Situation in Weißrussland auf die Russische Föderation zu projizieren“, sagte Naryschkin in einem Interview mit Dmitri Kisseljow, Generaldirektor der Mediengruppe MIA Rossiya Segondya. 

In Weißrussland sei bislang jedoch nichts Neues angewandt worden, konstatierte der SWR-Chef.

„Die Technik einer Farbrevolution ist seit längerem bekannt und seit zwei bis drei Jahrzehnten in vielen Ländern der Welt eingesetzt worden.“

Naryschkin hatte im September den Vereinigten Staaten eine Verstrickung in die Proteste vorgeworfen, die in Weißrussland nach den Präsidentschaftswahlen vom August andauern.

Die USA hätten noch lange vor den Wahlen mit der Vorbereitung von Protesten und einer Farbrevolution begonnen, sagte er damals. Laut Informationen von SWR haben die Staaten im Zeitraum zwischen 2019 und Anfang 2020 über verschiedene NGOs rund 20 Millionen Dollar (knapp 17 Millionen Euro) für die Organisation von Protesten gegen die weißrussische Regierung bereitgestellt.

Washington fördere Swetlana Tichanowskaja und andere Aktivisten der weißrussischen Opposition als „Volksführer“ und lasse zunehmend Extremisten an der Protestbewegung teilnehmen. Weißrussische Regierungsgegner werden laut Naryschkin in Polen, Georgien, in der Ukraine und im Baltikum von „CIA- und Pentagon-Instrukteuren“ ausgebildet.

Der weißrussische Langzeit-Staatschef Alexander Lukaschenko war bei der Präsidentenwahl am 9. August nach amtlichen Angaben mit mehr als 80 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Die Opposition erkennt das Wahlergebnis nicht an und hält ihre Kandidatin Tichanowskaja für die Siegerin. Trotz andauernder Proteste, die teils niedergeschlagen werden, wurde Lukaschenko am 23. September vereidigt. Die Behörden sprechen von einer Radikalisierung der Protestbewegung im Land.

spiegel


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