Dutzende Verletzte bei Zusammenstößen in Bangkok

  18 November 2020    Gelesen: 352
  Dutzende Verletzte bei Zusammenstößen in Bangkok

In Thailand eskalieren die Proteste gegen die politische Führung. Das Parlament soll über Reformvorschläge abstimmen – doch die Monarchie bleibt wohl unangetastet.

Der Konflikt um die geplante Verfassungsreform in Thailand spitzt sich weiter zu. In der Hauptstadt Bangkok kam es am Dienstag bei Protesten vor dem Parlament zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und der Polizei. Nach Angaben des Erawan Medical Center in Bangkok sind mindestens 55 Menschen verletzt worden.

Mindestens 32 Menschen litten unter den Folgen von Tränengas und sechs Menschen wiesen Schusswunden auf, hieß es. »Ich kündige hiermit die Eskalation der Proteste an. Wir werden nicht nachgeben. Es wird keinen Kompromiss geben«, rief Regierungskritiker Parit »Penguin« Chiwarak der Menge vor den Toren des Parlaments zu, bevor sich die Demonstranten zerstreuten.

Regierungssprecher Anucha Burapachaisri sagte, die Polizei sei gezwungen gewesen, Tränengas und Wasserwerfer einzusetzen, um die Sicherheit der Parlamentarier zu gewährleisten. Die Polizei bestritt, das Feuer mit scharfer Munition oder Gummigeschossen eröffnet zu haben.

Die regierungskritischen Demonstranten fordern Änderungen an der Verfassung, die auf eine Militärregierung zurückgeht. Das Parlament soll am Mittwoch über mehrere Vorschläge abstimmen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zeichnete sich dabei ab, dass die Monarchie des Landes nicht angetastet wird.

Die Protestbewegung verlangt den Rücktritt von Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha, dem ehemaligen Chef der Militärjunta, und eine Begrenzung der Macht von König Maha Vajiralongkorn. Die Zusammenstöße vom Dienstag waren der schlimmste Gewaltausbruch in Thailand seit dem Aufkommen der Protestbewegung im Juli.

spiegel


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