In der vierten Staffel geht es unter anderem um den Falkland-Konflikt, den Auf- und Abstieg von Margaret Thatcher und, natürlich, um das Liebesdreieck von Prinz Charles, Lady Diana und Camilla Parker Bowles: Mit »The Crown« hat Netflix einen weiteren Serienerfolg gelandet. Doch zuletzt mehrte sich Kritik an der mangelnden historischen Genauigkeit. Und nun schaltet sich der britische Kultusminister ein.
Wie der »Guardian« berichtet, will Oliver Dowden bei Netflix einen Warnhinweis vor den Folgen erwirken. Damit soll seiner Meinung nach klargemacht werden, dass es sich bei der Serie um Fiktion handelt.
»Es ist ein wunderschön gemachtes Werk der Fiktion. Das sollte Netflix auch hervorheben, wie es bei anderen Sendungen üblich ist. Ansonsten fürchte ich, dass eine Generation von Zuschauern, die die echten Ereignisse nicht erlebt hat, das ganze als real fehlinterpretiert«, sagte Dowden der »Mail on Sunday«.
(Film-) Historiker halten den Vorstoß für Unsinn. Der »Guardian« lässt Alex von Tunzelmann zu Wort kommen: »Netflix macht bereits klar, dass es sich um Fiktion handelt. Die Sendung wird als Drama beworben. Die Leute darin sind Schauspieler. Ich weiß: Klingt abgefahren.«
Netflix hat sich bisher nicht zu der Idee von Dowden geäußert.
Witwe von totem Major kritisiert Netflix scharf
Zuletzt hatte es unter anderem Kritik an der Sendung gegeben, weil die Queen angeblich falsch gekleidet war. Auch an der Angel-Technik der Prinz-Charles-Figur hatten Kenner etwas auszusetzen.
Deutlich ernster waren da schon die Bedenken von Sarah Horsley. Sie ist die Witwe von Major Hugh Lindsay. Dieser war 1988 in einem Ski-Urlaub bei einem Lawinenabgang tödlich verunglückt. Zu der Reisegruppe gehörte neben anderen Royals auch Prinz Charles.
Nach Ansicht von Horsley hatte »The Crown« das Unglück unnötig und gegen ihren Wunsch dramatisiert. »Ich hatte ihnen geschrieben und sie gebeten, den Unfall nicht zu thematisieren. Ich vermute, als Mitglied der königlichen Familie muss man so etwas ertragen. Aber für mich ist das eine sehr private Tragödie«, zitierte sie der »Guardian« vor etwas mehr als einer Woche.
spiegel
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