Putin gratuliert Biden zum Wahlsieg

  15 Dezember 2020    Gelesen: 377
  Putin gratuliert Biden zum Wahlsieg

Nachdem das Electoral College Joe Biden als US-Präsident bestätigt hat, gratuliert auch Russlands Präsident Wladimir Putin dem Wahlsieger: Er sei bereit zur Kontaktaufnahme.

Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind stark belastet. Biden hat versprochen, sich entschieden gegen Russland zu stellen. Putin hat lange gewartet, um Biden seine Glückwünsche auszusprechen. Selbst Chinas Präsident Xi Jinping hatte Biden bereits Ende November gratuliert. Das offizielle Wahlergebnis wird zwar erst am 6. Januar im Kongress verkündet, aber nachdem die Wahlleute Biden am Montagabend als US-Präsident bestätigt haben, hatte Moskau offenbar keinen Grund gesehen, die Glückwünsche länger zurückzuhalten.

Trump räumt Niederlage weiterhin nicht ein
Putin hatte Biden bislang indirekt eine Zusammenarbeit angeboten. "Wir werden mit jedem kooperieren, der das Vertrauen des amerikanischen Volkes hat", wurde Putin am 22. November im staatlichen Fernsehen zitiert. Der Wahlsieger müsse aber entweder von der gegnerischen Seite anerkannt oder das Endergebnis auf legale Weise bestätigt werden. Trump hat seine Niederlage bislang nicht eingeräumt und ist gerichtlich gegen das Wahlergebnis vorgegangen.

Die Verbindungen des Trump-Umfelds nach Russland hatten dessen Amtszeit schwer belastet. Es gibt starke Hinweise darauf, dass sich Moskau 2016 in die amerikanische Präsidentschaftswahl eingemischt und Trumps Einzug ins Weiße Haus befördert hatte. Mit jemandem wie Trump verbindet Putin, der für einen autoritären und ultrakonservativen Führungsstil steht, sicher mehr als mit den US-Demokraten, die stärker demokratische Rückschritte und Menschenrechtsverletzungen in Russland anprangern.

Trump hat aus seiner Bewunderung für Putin keinen großen Hehl gemacht. Bereits 2007 hatte der spätere US-Präsident in einem Brief an Putin geschrieben, er sei »ein großer Fan« von Putin.

Bei der Abstimmung des Electoral College erreichte Biden 306 Stimmen, 232 Stimmen gingen an Trump. Das spiegelt das Ergebnis in den Bundesstaaten wider. Eigentlich ist diese Wahl eine Formalie, dieses Jahr lag darauf besonderes Augenmerkt, weil Trump die Wahl nicht anerkennt. Biden soll am 20. Januar vereidigt werden. Dann endet Trumps Amtszeit automatisch, unabhängig davon, ober die Wahl anerkennt oder nicht.

spiegel


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