Mindestens 15 Tote bei Explosion in Afghanistan – überwiegend Kinder unter Opfern

  19 Dezember 2020    Gelesen: 544
Mindestens 15 Tote bei Explosion in Afghanistan – überwiegend Kinder unter Opfern

Bei einer Explosion in der afghanischen Provinz Ghasni sind mindestens 15 Zivilisten ums Leben gekommen, die meisten davon Kinder. Etwa 20 weitere Menschen sollen bei der Detonation im südöstlichen Distrikt Gilan verletzt worden sein. Ob es sich um einen Bombenanschlag handelte, war zunächst unklar.

Zum genauen Hergang gab es unterschiedliche Informationen. Nach Angaben aus dem Innenministerium ereignete sich die Explosion während einer religiösen Zeremonie in einem Haus. Demnach detonierte davor ein mit Sprengstoff beladenes Motorrad.

Der Sprecher des Provinzgouverneurs, Wahidulla Dschumasada, sagte jedoch, nach ersten Erkenntnissen habe sich die Explosion nur in der Nähe der Veranstaltung zugetragen. Demnach kam es zur Detonation, als
sich Kinder um einen Verkäufer auf einem Motorrad versammelten. Zwölf Kinder starben dabei.

Friedensverhandlungen mit Taliban dauern an
Ghasni zählt zu den besonders umkämpften Provinzen in Afghanistan. Die militant-islamistischen Taliban kontrollieren dort rund die Hälfte der Distrikte. Seit dem 12. September verhandeln die Taliban im Golfstaat Katar mit Vertretern der Regierung über Frieden. Zuletzt hatten beide Seiten Fortschritte gemeldet. Trotzdem geht der Konflikt brutal weiter. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban ab. Nach einer dreiwöchigen Pause sollen die Gespräche in Katar am 5. Januar wieder aufgenommen werden.

Ende Februar hatten die Taliban ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht. Die Friedensverhandlungen sind das wichtigste Zugeständnis, das die USA den Taliban abringen konnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Islamisten, Verbindungen zu anderen Terroristen zu beenden.

snanews


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