Auch Russlands Volleyball-Nationalspieler Alexander Markin hat sich mit Meldonium gedopt. Der Außenangreifer von Dynamo Moskau sei bei einem Urintest im Dezember aufgefallen, habe aber noch die Olympia-Qualifikation im Januar in Berlin gespielt, berichtete der Branchendienst volleyrussia.com am Mittwoch. Mit der Tennisspielerin Marija Scharapowa an der Spitze umfasst die Liste jüngst entdeckter russischer Dopingsünder ein gutes halbes Dutzend Athleten aus verschiedenen Sportarten.
Scharapowa ist nach ihrem positiven Dopingtest scharf vom Wada-Gründungspräsidenten Dick Pound kritisiert worden. Ihr Verhalten sei "beispiellos an Unverantwortlichkeit", sagte der einstige Leiter der Welt-Anti-Doping-Agentur der BBC: "Ihr Millionen-Geschäft beruht darauf, in der Lage zu sein, Tennis zu spielen. Und dann nimmt sie etwas, das auf der Liste steht. Das ist ein Riesenfehler, sie hätte einfach informiert sein müssen."
Wegen der Dopingfälle wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro forderte der Parlamentsvize Igor Lebedew am Mittwoch eine Sondersitzung des russischen Nationalen Olympischen Komitees. "Wir sehen, wie in dem Dopingskandal einer nach dem anderen die Sportler auffliegen, auf deren Erfolg bei der Sommerolympiade wir zählen", sagte er nach Angaben der Agentur Interfax.
In den vergangenen Tagen sind mit Markin nun sieben russische Sportler bekanntgeworden, die mit dem Mittel Meldonium gedopt haben sollen. Es sind Marija Scharapowa (Tennis), Jekaterina Bobrowa (Eistanz), Pawel Kulischnikow (Eisschnelllauf), Semjon Jelistratow (Shorttrack), Alexander Markin (Volleyball), Alexej Lowtschew (Gewichtheben) und Eduard Borganow (Radfahren).
Der Fall Scharapowa hat derweil offensichtlich unmittelbar eine stark erhöhte Nachfrage nach dem Mode-Dopingmittel Meldonium ausgelöst. Eine russische Webseite, die Nahrungsergänzungsmittel vertreibt, berichtete auf Anfrage der BBC, nach dem Geständnis des Tennis-Superstars seien innerhalb von 24 Stunden 150 Packungen des meldoniumhaltigen Präparats Mildronat verkauft worden - im Vergleich zu 850 im gesamten vergangenen Jahr.
Der Preis sei nun nahezu verdoppelt worden, erklärte ein Sprecher von RUPharma, sogar ein zusätzlicher Mitarbeiter werde eingestellt: "Wir nennen Mildronat hier schon scherzhaft Scharaponat."
Quelle : spiegel.de
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