Großbritannien verlässt Erasmus-Programm

  25 Dezember 2020    Gelesen: 366
Großbritannien verlässt Erasmus-Programm

Seit 1987 nimmt Großbritannien am europäischen Austausch-Programm Erasmus teil. Doch damit ist nun Schluss. Das Programm sei für sein Land zu teuer, teilt Premierminister Johnson mit. Für die Zukunft verspricht die Regierung in London eine Alternative für die britischen Studenten.

Nach mehr als 30 Jahren steigt Großbritannien im Zuge des Post-Brexit-Abkommens aus dem europäischen Erasmus-Programm für Studierende aus. Es habe sich dabei um eine "schwierige Entscheidung" gehandelt, sagte der britische Premierminister Boris Johnson nach der Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen London und Brüssel. Das Programm sei für sein Land jedoch "extrem teuer", begründete Johnson den Schritt.

Der Premier kündigte zugleich ein Ersatzprogramm an. Damit wolle er es britischen Studierenden ermöglichen, an den "besten Universitäten" der Welt und nicht nur in Europa zu lernen. Für die derzeit knapp 150.000 an britischen Hochschulen eingeschriebenen Studierenden aus EU-Staaten dürfte der Auslandsaufenthalt an Universitäten im Vereinigten Königreich dagegen teurer und schwieriger werden.

EU-Chefunterhändler Michel Barnier bedauerte den Rückzug des Vereinigten Königreichs aus dem Erasmus-Programm. Er forderte die Regierung in London auf, zügig "Klarheit" über sein Alternativprogramm zu schaffen. Großbritannien war seit 1987 Teil von Erasmus.

Wie vor zwei Wochen bekannt wurde, wird Erasmus in den kommenden sieben Jahren deutlich ausgeweitet. Von 2021 bis 2027 werden mehr als 26 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, wie es nach einer vorläufigen Einigung von EU-Staaten und Europaparlament in Brüssel hieß. Das Förderprogramm werde deutlich integrativer als bisher und die Zahl der erwarteten Teilnehmer werde sich auf bis zu zwölf Millionen verdreifachen, teilte der Rat der EU-Staaten mit. Der Kompromiss muss noch vom Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden.

Erasmus war 1987 als Studenten-Austauschprogramm gestartet. 2014 waren unter dem Namen Erasmus+ bisherige EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengeführt worden. Es gilt als eines der beliebtesten EU-Programme.

n-tv


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