Matthäus fordert nicht nur Löws Rücktritt

  30 Dezember 2020    Gelesen: 427
  Matthäus fordert nicht nur Löws Rücktritt

"Es stimmt nicht mehr" zwischen Bundestrainer Löw, der Fußball-Nationalelf und der Öffentlichkeit - sagt Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler sieht die EM als letzte Chance. Allerdings nicht nur für Löw. Missglückt das Turnier, müssen in seinen Augen mehrere Abschiede folgen.

Aus Sicht von Lothar Matthäus spielt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der EM im kommenden Sommer nicht bloß um die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw. "Wenn die EM nicht so verläuft, wie wir es uns wünschen und wie wir es angesichts der Spieler auch erwarten können, dann müsste nicht nur Löw den Koffer packen", sagte der Rekordnationalspieler der "Süddeutschen Zeitung". "Sondern alle, die entschieden haben, dass er bleiben soll. Dann müssen die ebenfalls die Konsequenzen tragen."

Und Matthäus hat seine Zweifel an einer erfolgreichen Zukunft mit Löw, diese seien keinesfalls nur durch das blamable 0:6 in Spanien im November ausgelöst worden. Die Demontage zum Abschluss der Nations League war die höchste Pflichtspielniederlage einer DFB-Auswahl. Dieses Ergebnis sei zwar "ein Ausnahmefall" gewesen: "Aber wenn ich die Gesamtsituation betrachte oder mich an die Spiele davor erinnere, die man über die Zeit gerettet oder in denen man im letzten Moment noch ein Gegentor bekommen hatte. Wenn ich mir all das anschaue, dann stelle ich fest: Es stimmt nicht mehr."

Ursachen dafür seien durchaus bei Löw zu finden. Dessen Ansprachen seien "nicht mehr so klar wie früher", befindet Matthäus. "Das ist nicht mehr so flüssig und eindeutig wie noch 2016, oder sogar 2018. Seine Antworten klingen ein bisschen nach: 'Lasst mich nur machen - ihr anderen habt keine Ahnung!' Und dann diese Teilnahmslosigkeit auf der Bank, vor allem gegen Spanien!"

Dass Löw nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 eine weitere Chance erhielt, habe Matthäus nachvollziehen können. Nun aber sei "der Glaube der Fans verloren gegangen, und ich glaube, der DFB unterschätzt das", sagte der 59-Jährige, der sich dennoch wünschen würde, "dass Joachim Löw wieder in die Spur findet - für ihn und für den deutschen Fußball".

Quelle: ntv.de, tsi/sid


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