Pünktlich zum Start ins neue Jahr hat Australien seiner Nationalhymne einen neuen Wortlaut verpasst. Mit der Änderung weniger Buchstaben wird nun die 60.000 Jahre lange Geschichte der Ureinwohner des Kontinents gewürdigt. Aus der Zeile "Wir sind jung und frei" wurde "Wir sind eins und frei" - denn nach Meinung vieler Australier verengte die bisherige Formulierung den Blick auf die moderne Geschichte des Landes, ließ dabei aber außer Acht, dass etwa die Aborigines schon lange vor der Ankunft weißer Siedler dort lebten.
"Als moderne Nation mag Australien relativ jung sein, aber die Geschichte unseres Landes stammt aus alter Zeit", schrieb Premierminister Scott Morrison in einem Gastbeitrag für die Zeitung "The Age". Die Textänderung nehme nichts weg, "aber ich glaube, sie fügt viel hinzu". Die neue zweite Zeile der Hymne "Advance Australia Fair" wählte Morrison dann auch demonstrativ für seinen Neujahrs-Tweet an alle Landsleute.
Die seit rund einem Jahr diskutierte Überarbeitung der Hymne ist aus Sicht vieler ein überfälliges Zeichen der Anerkennung für die indigenen Landesbewohner. Sie sind seit der Kolonisierung zur Minderheit geworden und machen heute nur noch etwa drei Prozent der 25 Millionen Menschen in Australien aus.
Großbritannien hatte den Kontinent im Jahr 1788 zur Strafkolonie für aus der Heimat verbannte Verbrecher erkoren. Mit dem Zusammenschluss von Neusüdwales, Victoria, Queensland, Süd- und Westaustralien sowie Tasmanien zum Bundesstaat Australien folgte 1901 die Unabhängigkeit.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa
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