Pisa-Chef plädiert für Präsenzunterricht in Grundschulen

  09 Januar 2021    Gelesen: 306
Pisa-Chef plädiert für Präsenzunterricht in Grundschulen

»Sehr vernünftig«, »Präsenzunterricht nicht ersetzbar«: Die Befürworterinnen schneller Schulöffnungen erhalten Rückendeckung aus der Spitze der OECD. Doch einzelne Schulleitungen sträuben sich.

Pisa-Koordinator Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), hat sich in die Debatte über Schulschließungen eingeschaltet. Insbesondere in Berlin und Baden-Württemberg, aber auch in anderen Bundesländern wird derzeit darüber gestritten, ob Präsenzunterricht bereits ab kommendem Montag wieder vertretbar ist.

Schleicher sagte, er halte die Pläne des Berliner Senats zur schrittweisen Schulöffnung trotz des verlängerten Shutdowns für richtig. »Es sind immer schwierige Abwägungen. Aber gerade in den ersten Schul- und Lebensjahren ist der Präsenzunterricht einfach nicht ersetzbar«, sagte der Bildungsforscher dem rbb-Inforadio.

»Insofern ist der Ansatz in Berlin, wenn das die Gesundheitslage zulässt, sehr vernünftig, dass man gerade bei den kleinsten Kindern schnell anfängt, auch in begrenzten Klassen.« Bildung sei immer Beziehungsarbeit und nicht nur Wissensvermittlung, sagte Schleicher.

Der Berliner Senat hatte am Mittwoch beschlossen, ab 11. Januar schrittweise zumindest wieder Wechselunterricht anzubieten, also eine Kombination aus Lernen zu Hause und in den Schulen in kleinen Gruppen. Den Anfang sollen die Abschlussjahrgänge machen. Eine Woche später sollen Grundschüler der Klassen 1 bis 3 folgen.

Nach den Winterferien, so die Hoffnung, soll der Präsenzunterricht ab dem 15. Februar dann für alle wieder regulär wie vor dem Shutdown laufen. Die Pläne riefen Kritik etwa bei der Lehrergewerkschaft GEW, Eltern- und Schülervertretern hervor.

spiegel


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