Biden kündigt Tausende neue Impfzentren an

  16 Januar 2021    Gelesen: 287
Biden kündigt Tausende neue Impfzentren an

Die USA sind am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Mit einem Bündel von Maßnahmen will der zukünftige US-Präsident Biden die Lage in den Griff bekommen. Insbesondere die Impfkampagne soll beschleunigt werden. Dafür will Biden mehr Impfzentren errichten und auch die Apotheken einspannen.

Angesichts einer dramatischen Ausbreitung des Coronavirus in den Vereinigten Staaten will der künftige US-Präsident Joe Biden das Tempo der Corona-Impfungen im Land deutlich beschleunigen. Biden kündigte in Wilmington im Bundesstaat Delaware ein Bündel an Aktionen an, mit dem er bestehende Probleme und Verzögerungen bei der Impfkampagne in den USA überwinden will.

Unter anderem sollen Tausende neue Impfzentren im ganzen Land entstehen. Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema soll beim Aufbau helfen. Mobile Impfstationen sollen in entlegene Gebiete geschickt werden. Biden will auch die Apotheken im Land einspannen, um ebenfalls Impfungen zu verabreichen. Außerdem will der Demokrat erreichen, dass schon jetzt weitere Bevölkerungsgruppen geimpft werden und die geltende Priorisierung gelockert wird.

Weltweit hat die Zahl der Menschen, die nach einer Corona-Infektion gestorben sind, gerade erst die Zwei-Millionen-Grenze überschritten. Mehr als 93 Millionen Infektionen wurden rund um den Globus bislang gemeldet. In absoluten Zahlen sind die USA das Land, das am schwersten von der Pandemie getroffen ist. In den Vereinigten Staaten mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern wurden bislang mehr als 23 Millionen Infektionen mit dem Virus registriert. Mehr als 390.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bereits gestorben.

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Todesfälle brach zuletzt immer neue Rekorde - am vergangenen Dienstag waren es mehr als 4400. Biden nannte die Zahlen niederschmetternd. "Wir sind weiter in einem sehr dunklen Winter", mahnte er. "Wir sind im Krieg mit diesem Virus." Der Demokrat hat unter anderem als Ziel ausgerufen, dass innerhalb der ersten 100 Tage nach seinem Amtsantritt mindestens 100 Millionen Impfdosen verabreicht werden. Am kommenden Mittwoch wird er als Präsident vereidigt.

Bislang kommen die Impfungen in den USA nur schleppend voran. Nach Angaben der US-Regierung von Freitag wurden bislang mehr als 30 Millionen Impfdosen im Land verteilt. Nach einer Aufstellung der "New York Times" wurden bislang aber nur gut zwölf Millionen Impfdosen verabreicht.

Kritik an Impfstoff-Verteilung

Am Freitag beschwerten sich unter anderem der Bürgermeister von New York, Bill de Blasio, und die Gouverneurin des Bundesstaats Oregon, Kate Brown, über die Verteilung der Impfstoffe. De Blasio schrieb auf Twitter, New York gingen in der kommenden Woche die Impfstoffe aus, während es in anderen Teilen des Landes ungebrauchte Impfdosen gebe. Auch Biden sagte: "Es gibt zig Millionen Impfstoff-Dosen, die unbenutzt in Gefrierschränken lagern, während Menschen, die den Impfstoff wollen und brauchen, ihn nicht bekommen können." Das müsse sich dringend ändern.

Bidens künftige Regierung will alle Bundesstaaten ermuntern, Impfungen schneller für größere Bevölkerungsgruppen anzubieten. In den USA wurde ähnlich wie in Deutschland eine Prioritätenliste erarbeitet, damit besonders gefährdete Gruppen zuerst geimpft werden. Biden beklagte jedoch, die Umsetzung sei zu streng und unübersichtlich. Er plädierte dafür, nicht nur Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen sowie Bewohnern und Angestellten in Pflegeheimen Vorrang zu geben, sondern Impfungen schon jetzt in großer Zahl auch für andere risikobehaftete Berufsgruppen und Bürger ab 65 Jahren anzubieten. Der Demokrat kündigte unter anderem auch an, seine Regierung wolle eine große Aufklärungskampagne starten, um in der Bevölkerung Vertrauen in die Impfstoffe zu entwickeln. Bislang ist hier große Skepsis verbreitet.

Sorge bereitet derweil auch die jüngste Warnung der US-Gesundheitsbehörde CDC, wonach die zuerst in Großbritannien entdeckte und wohl deutlich ansteckendere Corona-Mutation in den Vereinigten Staaten schon bald weiter verbreitet sein könnte als die ursprüngliche Variante. "Der vorausgesagte Entwicklungsverlauf dieser Variante in den USA weist Anfang 2021 ein schnelles Wachstum auf und wird im März zur vorherrschenden Variante", teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit. Dies könne die medizinische Infrastruktur in den Vereinigten Staaten weiter anspannen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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