Während die Debatte um strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens an Fahrt aufnimmt, haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI) erneut mehr als 18.000 Corona-Neuinfektionen und knapp tausend weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Morgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen binnen 24 Stunden um 18.678 auf nun 2.019.636 Fälle. Dabei ist zu beachten, dass die tatsächliche Gesamtzahl noch deutlich höher liegen dürfte, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 980 auf 45.974 Fälle.
Von den mehr als zwei Millionen Menschen, bei denen in Deutschland eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, sind laut RKI inzwischen etwa 1.657.900 genesen. Der bisherige Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
50er Inzidenz in weiter Ferne
Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz beträgt laut RKI 139,2 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Das ist weit entfernt vom Ziel der Bundesregierung, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 268,3 und Sachsen mit 255,8. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 80,0. Bundesweit ist die 7-Tage-Inzidenz in den vergangenen Tagen nach RKI-Daten vom Freitag leicht gesunken.
Angesichts anhaltend hoher Fallzahlen und der Bedrohung durch offenbar deutlich ansteckendere Sars-CoV-2-Varianten werden die Rufe nach einer Verschärfung des Lockdowns lauter. Bund und Länder zogen ihre Beratungen über weitere Restriktionen auf kommenden Dienstag vor. Ein Hoffnungsschimmer ist die Corona-Impfkampagne, die Ende Dezember in Deutschland angelaufen war. Bis Freitag erhielten laut RKI aber erst 1,16 Prozent der Bevölkerung die erste von zwei Impfdosen.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, sba/dpa
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