Der Impfstoff von Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus wirkt nach einer vorläufigen Studie des US-Pharmakonzerns auch gegen die in Großbritannien und Südafrika entdeckten, offenbar ansteckenderen Varianten. Eine Laboruntersuchung habe gezeigt, dass die Mutanten nur geringe Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Antikörper hätten, die durch den Impfstoff Covid-19 erzeugt werden, erklärte Pfizer.
Allerdings habe man festgestellt, dass bei der südafrikanischen Variante die Antikörper etwas geringer ausfielen. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass diese "zu einer signifikanten Verringerung der Wirksamkeit" des Impfstoffs führten, teilten die Unternehmen mit. Dennoch werde nun bereits an einer verbesserten Version des Impfstoffs getüftelt. So würden etwa Vorarbeiten geleistet, um schnell reagieren zu können, falls es Hinweise darauf gebe, dass das Vakzin gegen die neuen Varianten an Wirksamkeit einbüßt oder gar Resistenzen ausbildet. Biontech-Chef Ugur Sahin hatte bereits gesagt, dass eine Anpassung theoretisch innerhalb von sechs Wochen möglich sei.
Die Ergebnisse von Pfizer stimmen mit anderen vorläufigen Ergebnissen überein, die in den letzten Wochen von mehreren Forschungsgruppen anderer Konzerne veröffentlicht wurden, die die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe gegen die neuen Varianten untersucht haben. Der US-Konzern Moderna hatte derweil am Montag erklärt, dass sein Impfstoff bei der südafrikanischen Corona-Variante deutlich weniger Antikörper bildet. Dies sei aber nach wie vor ausreichend, um Schutz vor dem Virus zu bieten. Moderna will als Vorsichtsmaßnahme eine zusätzliche Auffrischungsimpfung - also eine dritte Dosis - testen.
Mutationen breiten sich rasant aus
Die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur, Emer Cooke, geht weiter von einer guten Wirksamkeit der bislang zugelassenen Impfstoffe gegen die britische Variante des Coronavirus aus. Die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna "behalten ersten Anzeichen nach ihre Wirksamkeit gegen die britische Variante", sagte Cooke am Dienstag in einer Anhörung im EU-Parlament. Die südafrikanische Variante sei allerdings "komplizierter". Hier seien noch zusätzliche Untersuchungen nötig.
Die neuen Varianten des Coronavirus breiten sich indes in immer mehr Ländern aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Mittwoch wurde die zunächst in Großbritannien registrierte Mutante inzwischen in 70 Ländern nachgewiesen. Auch für die zunächst in Südafrika nachgewiesene Mutante verzeichnete die WHO ein größeres Verbreitungsgebiet. Die Zahl der betroffenen Länder stieg innerhalb von einer Woche um acht auf 31.
Quelle: ntv.de, tno/DJ/AFP/rts
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