Unter den Festgenommenen sind auch Provinz- und Bezirksvorsitzende der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Die Deutsche Presseagentur meldet unter Berufung auf eine HDP-Sprecherin 139 Festnahmen. Darunter seien mindestens ein Provinzvorsitzender und zwölf leitende Funktionäre der Partei. Wie viele der Festgenommenen HDP-Mitglieder sind, war zunächst unklar.
Das türkische Militär hatte am Sonntag im Nordirak die Leichen von 13 Türken, darunter Soldaten und Polizisten, entdeckt. Sie waren vor Jahren von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK entführt worden. Einige Tage zuvor hatte das Land in der nordirakischen Provinz Dohuk einen großangelegten Militäreinsatz gegen die PKK begonnen. Laut Ankara sind die Gefangenen von der PKK exekutiert worden, die PKK weist die Vorwürfe aber zurück. Ihr zufolge sind die Menschen durch türkische Bombardements ums Leben gekommen.
Meral Danis Bestas, HDP-Abgeordnete im türkischen Parlament, verurteilte das Vorgehen gegen ihre Partei und schrieb auf Twitter, jeden Vorfall als Vorwand zu nehmen, um die HDP anzugreifen, sei ein Versuch, die Tatsachen zu verschleiern, so dpa. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hält die legale Partei für den verlängerten Arm der PKK. Die HDP weist das immer wieder deutlich zurück.
Nach der Wiederentflammung des bewaffneten Konflikts zwischen der Türkei und der PKK im Sommer 2015 sind bei den Angriffen kurdischer Militanten bereits etwa 1000 türkische Militärs und Polizisten sowie etwa 500 Zivilisten ums Leben gekommen. Laut dem türkischen Verteidigungsministerium haben türkische Sicherheitsdienste seitdem mehr als 10.000 PKK-Mitglieder getötet. Im Norden des Irak liegen Stützpunkte der PKK, gegen die türkische Luftstreitkräfte Einsätze durchführen.
snanews
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