Bundesbank listet alle Goldbarren einzeln auf

  07 Oktober 2015    Gelesen: 645
Bundesbank listet alle Goldbarren einzeln auf
Deutschland verfügt über den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Doch immer wieder werden Zweifel laut, ob die Vorräte überhaupt existieren. Die Bundesbank will dem entgegentreten - und veröffentlicht erstmals eine Liste aller 270.000 Barren.
Wie viel Gold besitzt die Bundesbank wirklich? Wo lagert es? Und hat sie im Ernstfall überhaupt Zugriff darauf? Solche Fragen haben sich in den vergangenen Jahren viele gestellt. Je unsicherer das Geld in Zeiten von Finanz- und Eurokrise schien, desto wichtiger schien das Schicksal des deutschen Goldschatzes zu werden, der laut Bundesbank immerhin der zweitgrößte der Welt sein soll. 2012 forderte sogar der Bundesrechnungshof mehr Aufklärung darüber, wo welche Bestände lagern.

Nun reagiert die Bundesbank: Auf gut 2300 Seiten listet sie detailliert jeden einzelnen Barren mit Inventarnummer und Gewicht auf. 270.316 waren es Ende 2014 insgesamt - 95.364 davon lagerten in Deutschland. Die restlichen Bestände lagern in New York, London und Paris (siehe Grafik). Zusammen waren die Goldbarren nach Bundesbankangaben 3384 Tonnen schwer und 107 Milliarden Euro wert.

Es sind die Bestände im Ausland, die auch einigen Politikern in Deutschland Sorgen machen - und die die Bundesbank schließlich dazu veranlassten, eine Rückholaktion anzukündigen. Spätestens 2020 soll demnach die Hälfte der knapp 3400 Tonnen deutscher Goldreserven in eigenen Tresoren in Frankfurt am Main lagern. 120 Tonnen wurden bereits 2014 zurückgeholt, der Großteil aus Paris, das als Lagerstandort komplett aufgegeben werden soll.

Die Standorte London und New York sollen dagegen auch langfristig erhalten bleiben, da sie in anderen Währungsgebieten liegen. Im Krisenfall sei es deshalb leichter, das Gold in die jeweiligen Währungen umzutauschen, argumentiert die Bundesbank.

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