Schweizer Politiker feiert bei illegalen Fasnacht-Partys mit – Partei empört sich über Kollegen

  20 Februar 2021    Gelesen: 540
Schweizer Politiker feiert bei illegalen Fasnacht-Partys mit – Partei empört sich über Kollegen

Am Montagmorgen feierten mehr als 1000 Menschen im schweizerischen Einsiedeln die Fasnacht. An diesem Karnevalsumzug beteiligte sich auch der Mitte-Politiker Alois-Gmür. Er lasse sich das Fest nicht vom Virus verderben. Von diesem Verhalten distanziert sich Parteichef, Gerhard Pfister, und kritisiert ihn dafür.

Das in der Schweiz als „Fasnacht“ bekannte Karnevalsfest sollte in diesem Jahr ausfallen. Daran hielten sich jedoch nicht alle – so haben sich in Einsiedeln im Kanton Schwyz am Montag mehr als 1000 Menschen versammelt, um dort einen Umzug zu organisieren. Viele dieser Teilnehmenden trugen keine Masken. Laut der Schweizer Zeitung „Tages-Anzeiger“ wurden oft auch keine Abstandsregeln eingehalten. Zudem soll reichlich Alkohol geflossen sein.

Das „Fasnachtsvirus“
Mitten unter ihnen befindet sich auch der 66-jährige Bierbrauer Alois Gmür. Er ist Mitglied im schweizerischen Parlament für die Partei „Die Mitte“. Seiner Meinung nach würde die Schweiz nicht untergehen, nur wegen Missachtung der Abstandsregeln, zitiert ihn der „Tages-Anzeiger“. „Das ist ein Virus, das die Menschen auch befällt. Da muss man hingehen, mit oder ohne Corona-Pandemie“, so Gmür zur Zeitung „20 Minuten“.

„Es ist Virus gegen Virus, Fasnachtsvirus gegen Coronavirus. Ich hoffe, das Fasnachtsvirus siegt.“

Interne Kritik
Auch wenn es Gmür offensichtlich nichts ausmacht an dem illegalen Fastnachtsumzug teilzunehmen, so distanziert sich seine Partei jedoch von dieser Haltung. Dies sagt auch der Parteichef von „Die Mitte“, Gerhard Pfister. „Das Verhalten von Alois Gmür entspricht nicht dem Verhalten, das man der Bevölkerung in Corona-Zeiten leider vorschreiben muss“, zitiert ihn der „Tages-Anzeiger“. Als Nationalrat habe Alois Gmür eine Vorbildfunktion auszuüben, welche er mit der Teilnahme an einer illegalen Fasnacht ignoriere.

Auch die Fraktionschefin der Partei „Die Mitte“, Andrea Gmür, tadelt ihren Namensvetter. Alois Gmür soll die Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Dennoch sieht sie den Umzug als ein Zeichen in Bezug auf die Corona-Politik des Bundes an. „Die Fasnacht in Einsiedeln zeigt, dass die Leute langsam Mühe haben mit den Corona-Einschränkungen“, sagt Andrea Gmür. Sie fordert aus diesem Grund auch Öffnungsstrategien vom Bund, um den Leuten eine Perspektive zu geben.

snanews


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