Happy End dank 70 Zentimeter Vorsprung

  27 Februar 2021    Gelesen: 629
Happy End dank 70 Zentimeter Vorsprung

Am Donnerstag war Marita Kramer im Einzelspringen noch die große Verliererin. Im Teamwettbewerb führte sie Österreich nun zur Goldmedaille. Dabei entschied am Ende nicht einmal ein Meter.

Bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf haben die österreichischen Skispringerinnen die Goldmedaille gewonnen. Im Teamspringen entschieden 1,4 Punkte – umgerechnet 70 Zentimeter – den WM-Titel: Weil die slowenische Weltmeisterin Ema Klinec mit dem letzten Sprung des Wettbewerbs nicht über 95,5 Meter hinauskam, gewann Österreich. Platz drei ging an Norwegen.

Herausragende Springerin war einmal mehr Marita Kramer: Die Österreicherin sprang auf 102,5 und 104 Meter und führte ihr Team zum Sieg. Nach einem Sprung von Nika Kriznar auf 106 Meter hatte es zuvor nach einer Aufholjagd der favorisierten Sloweninnen ausgesehen, die bereits nach dem ersten Durchgang nur 1,4 Punkte zurückgelegen hatten.

Für Kramer ist es ein vorläufiges Happy End, nachdem sie im Einzelspringen am Donnerstag mit einer Entscheidung der Wettkampfjury zu kämpfen hatte: Die Juroren hatten den Anlauf vor Kramers zweitem Sprung verkürzt. Nachdem sie den ersten Durchgang gewonnen hatte, kam sie dadurch nur auf Rang vier.

ÖSV-Präsident außer sich
»Das ist eine Sauerei, das ist unglaublich, das ist Manipulation. Da wurde ohne jeden Grund verkürzt«, hatte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel der »Tiroler Tageszeitung« gesagt. Am 3. März (17.15 Uhr, TV: ARD, Eurosport) bekommt Kramer auf der Großschanze eine weitere Chance auf eine Einzelgoldmedaille.

Alle Termine und Sieger der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf lesen Sie hier.
Es war nicht die erste Enttäuschung für Kramer in diesem Winter. Beim Weltcup in Rasnov durfte die bis dato Gesamtführende nicht starten, weil sie einen ungültigen Corona-Test aufwies. Dadurch übernahm Kriznar die Spitze im Weltcup, den die Slowenin bis heute anführt.

Die deutschen Skispringerinnen blieben im Teamspringen chancenlos. Angeführt von Katharina Althaus spielten auch die DSV-Athletinnen im zweiten Wettbewerb der Heim-WM keine Rolle im Kampf um die Medaillen. Im Teamspringen belegte das Quartett Althaus, Juliane Seyfarth, Anna Rupprecht und Luisa Görlich den fünften Platz. Der Rückstand des Titelverteidigers auf die Podestränge war enorm, nach acht Sprüngen fehlen Deutschland letztlich umgerechnet 34,5 Meter zu Platz drei.

spiegel


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