Die Berliner AfD hat überraschend die frühere Vize-Fraktionschefin Kristin Brinker zur neuen Landes-Parteichefin gewählt. Beim Landesparteitag im brandenburgischen Paaren im Glien erhielt Brinker am Samstag 50,2 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch durch, wie ein Sprecher mitteilte. Von Storch hatte gemeinsam mit dem Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Georg Pazderski, den Landesvorsitz der Berliner AfD übernehmen wollen.
Brinker siegte mit nur einer Stimme Vorsprung. Wie der RBB berichtete, lehnten die Delegierten vor ihrer Wahl mit knapper Mehrheit eine Doppelspitze ab und votierten für einen alleinigen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende. Pazderski trat daraufhin nicht zur Wahl an. Brinker gilt laut RBB als innerparteiliche Gegnerin Pazderskis und war mit dem Anspruch angetreten, im Superwahljahr "frischen Wind" in die Partei zu bringen. Die 1972 geborene ausgebildete Architektin ist derzeit haushalts- und finanzpolitische Sprecherin der Fraktion.
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden die Berliner Abgeordneten Jeanette Auricht und Ronald Gläser sowie der Bundestagsabgeordnete Götz Frömming gewählt.
Der derzeitige kommissarische Vorsitzende der Berliner AfD, der Europaabgeordnete Nicolaus Fest, hatte angekündigt, nicht mehr für das Amt zur Verfügung zu stehen. Die Landespartei wird derzeit von einem Notvorstand geführt, weil die Wahl eines neuen Vorstands aufgrund wiederholter Verschiebungen des Parteitags nicht möglich war. Die Veranstaltung in Paaren im Glien war der insgesamt fünfte Versuch der AfD Berlin, einen Landesparteitag abzuhalten. In dem Ort kamen laut RBB am Morgen mehr als hundert Gegendemonstranten zusammen.
Quelle: ntv.de, lwe/AFP
Tags: