Ein fast vergessenes Gefühl lag in der drückenden Wüstenluft Bahrains, eine einzigartige Mischung aus Bewunderung, Ehrfurcht und Begeisterung, die die Formel 1 in Windeseile ergriff: Das Schumi-Fieber war zurück. Drei Jahre hatte sich der Rekordweltmeister zurückgezogen. Am 14. März 2010 kehrte Michael Schumacher ins Cockpit zurück. Nicht im Ferrari, nein, statt der roten Göttin kam er als neuer Fix-Stern für Mercedes in die Königsklasse zurück.
Die Nachricht seines Comebacks löste einen Hype aus. Wie hätte es auch anders sein können? Konkurrenten wie Fernando Alonso schwärmten von der Rückkehr des "besten Fahrers aller Zeiten", und nicht nur die deutschen Fans träumten von neuen Heldentaten.
Schumacher legt Grundlage für Mercedes-Erfolge
Und Schumacher? Der damals 41-Jährige, der sich selbst gar nicht als alter Herr fühlte, freute sich in erster Linie auf das Rennfahren. "Ich genieße es, im Auto zu sitzen und gegen die Leute auf der Strecke zu kämpfen. Das habe ich vermisst", sagte er vor dem Saisonstart in Bahrain.
Eine Triumphfahrt wurde dieser nicht. Platz sechs in seinem ersten Formel-1-Rennen nach 1239 Tagen Pause in seinem 251. Grand Prix war solide, mehr aber auch nicht. Dass der Altmeister einen Platz hinter seinem jungen Teamkollegen Nico Rosberg landete, war für Kritiker ein gefundenes Fressen. "Spaß" habe er trotzdem gehabt, so Schumacher. Drei Jahre sollte der Kerpener für Mercedes fahren. Siege gab es keine. Nur einmal, beim Großen Preis von Europa in Valencia 2012, stand er als Dritter auf dem Podium.
Was mit einem dominanten Mercedes möglich gewesen wäre, ist spekulativ. Schließlich legte der Rennstall ab 2014 eine beispiellose Siegesserie hin und feierte sieben Formel-1-Meisterschaften in Folge, sechs davon gewann Lewis Hamilton, der dabei auch einige Schumacher-Rekorde knackte. Für diese Erfolgssiege hat aber auch Schumacher die Grundlage gelegt.
Quelle: ntv.de, dbe/sid
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