An der Küste der britischen Provinz Wales ist am Wochenende ein Walross aus der Arktis aufgetaucht. "Das ist ein unglaublich seltener Anblick, diese riesigen, schönen Tiere kommen normalerweise nicht so weit in den Süden", sagte Ellie West von der Tierschutzorganisation RSPCA der Nachrichtenagentur PA. Die Organisation hatte das Tier untersucht - bis auf einige Kratzer soll es gesund, wenn auch leicht untergewichtig sein.
Vor einigen Tagen hatten bereits Spaziergänger an der irischen Westküste im County Kerry ein Walross auf einem Felsbrocken beobachtet. Biologen gehen davon aus, dass es sich um das gleiche Tier handelt - womöglich auf einer Eisscholle angeschwemmt. "Vermutlich hat sich das junge Walross auf Reisen begeben, um Futter zu suchen", mutmaßte West.
Walrosse (Odobenus rosmarus) sind in den arktischen Regionen rings um den Nordpol beheimatet. Gegen die eisigen Temperaturen schützen sie sich mit einer bis zu 15 Zentimeter dicken Speckschicht. Ausgewachsen bringen die Tiere bis zu eineinhalb Tonnen auf die Waage. Sie brauchen täglich bis zu 50 Kilogramm Nahrung, die sie auf dem Meeresboden suchen. Auf ihrem Speiseplan stehen hauptsächlich kleine und weiche Meerestiere wie Muscheln, Würmer, Schnecken und Tintenfische.
Ihre Nahrung ertasten Walrosse mit Hilfe ihres Bartes, der aus bis zu 450 empfindlichen Sinneshaaren besteht. Sie können bis zu 30 Minuten lang tauchen und dabei bis zu 6000 Krabben und Muscheln fressen. Nach der Nahrungsaufnahme ruhen sich die TIere zum Verdauen oft auf Eisschollen aus.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
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