„Das Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur läuft. Bislang sind nicht alle Daten eingereicht worden, die für eine Zulassung notwendig sind. Insofern müssen wir weitere Schritte bei der EMA abwarten“, sagte Sebastian Gülde, Pressereferent des Bundesgesundheitsministeriums, in der Pressekonferenz der Bundesregierung am Montag in Berlin. Über Pläne, den russischen Impfstoff „Sputnik V“ vor der EMA-Zulassung zu vertreiben, sei ihm nichts bekannt.
Moskau hatte allerdings verlautbart, alle Unterlagen, die für die Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union erforderlich seien, eingereicht zu haben: Die Arbeit an der Zulassung gehe weiter, sagte Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten.
Der Russische Fonds für Direktinvestitionen (RDIF) hat Anfang März erklärt, die Europäische Arzneimittelagentur habe damit begonnen, die Zulassungsunterlagen für „Sputnik V“ zu evaluieren. Der russische Corona-Impfstoff solle gemäß EU-Standards auf Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit überprüft werden.
Das russische Anti-Corona-Serum „Sputnik V“ ist inzwischen in 57 Ländern mit einer Gesamtbevölkerungszahl von 1,5 Milliarden Menschen zugelassen worden. Entwickelt vom russischen Gamaleja-Institut, wurde „Sputnik V“ bereits im August als weltweit erster Corona-Impfstoff registriert. Nach Informationen der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ wies das Präparat in der dritten Testphase eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent auf. Laut Alexander Ginsburg, dem Leiter des Gamaleja-Instituts, bietet der russische Impfstoff einen hundertprozentigen Schutz vor einem schweren und mittelschweren Krankheitsverlauf.
snanews
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