Menschen unter 60 Jahren, die eine Covid-19-Impfung des Herstellers Astrazeneca erhalten haben, können als Zweitimpfung einen mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna erhalten. Das schreibt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei Twitter und beruft sich damit auf die ergänzte Empfehlung der Ständigen Impfkommission vom 1. April 2021. Demnach sei eine Zweitimpfung für unter 60-Jährige im ärztlichen Ermessen und mit individueller Aufklärung und Risikoakzeptanz aber auch mit dem gleichen Impfstoff von Astrazeneca möglich.
Dem Minister zufolge handelt es sich um rund 2,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger unter 60 Jahren, die seit Anfang Februar mit Astrazeneca geimpft wurden und durch die Empfehlung Klarheit bekommen sollen. Spahn will am kommenden Mittwoch mit den Gesundheitsministern der Länder über die aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu Zweitimpfungen sprechen, um alle Einzelheit zu klären.
Präparat-Wechsel aus Sicherheitsgründen
Für die einmal mit Astrazeneca Geimpften geht es frühestens ab Mitte April weiter, denn der zeitliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfdosis sollte 12 Wochen betragen. Der Wechsel zu einem anderen Präparat bei der zweiten Impfdosis wird unter 60-Jährigen aus Sicherheitsgründen empfohlen, obwohl dazu bisher keine wissenschaftlichen Daten vorliegen. In der Vergangenheit hatte es vermehrt Fälle von Hirnvenen-Thrombosen vor allem bei jüngeren Frauen gegeben, die in einem zeitlichen Zusammenhang zur Astrazeneca-Impfung beobachtet worden waren.
Der Impfstoff wurden deshalb im März dieses Jahres in mehreren Ländern, darunter Deutschland, zunächst komplett aus dem Verkehr gezogen. Nach ersten Erkenntnissen darüber, dass vor allem jüngere Menschen, darunter besonders viele Frauen von vermeintlichen Nebenwirkungen betroffen sind, wurde er später vor allem für über 60-Jährige empfohlen.
Bisher hatte man eine Mischung verschiedener Covid-19-Impfstoffe nicht in Erwägung gezogen. Der Grund: Auch dazu fehlen wissenschaftliche Daten und Erkenntnisse.
Quelle: ntv.de, jaz
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