Iran lässt südkoreanischen Tanker frei

  09 April 2021    Gelesen: 344
Iran lässt südkoreanischen Tanker frei

Monatelang sitzt der südkoreanische Tanker "Hankuk Chemi" im Persischen Golf fest - der Iran lässt ihn nicht weiterfahren. Zunächst soll Seoul iranische Öl-Gelder in Milliardenhöhe freigeben, die wegen US-Sanktionen eingefroren wurden. Nun lenkt Teheran ein: Das Schiff und seine Crew sind frei.

Drei Monate nach der Festsetzung eines südkoreanischen Tankers im Persischen Golf hat der Iran nach Angaben der Regierung in Seoul das Schiff wieder freigegeben. Auch der Kapitän des Chemikalien- und Ölprodukte-Tanker "Hankuk Chemi" sei auf freien Fuß gesetzt worden, teilte Südkoreas Außenministerium mit. "Das Schiff ist heute sicher abgefahren." Der Kapitän und die anderen Besatzungsmitglieder seien wohlauf.

Der Vorfall hatte kurzfristig zu einer diplomatischen Krise zwischen den eigentlich gut befreundeten asiatischen Staaten geführt. Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatten den Tanker Anfang des Jahres festgesetzt - ihm wurde Meeresverschmutzung vorgeworfen. Das Schiff wurde nach IRGC-Angaben in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet, wo sich die Justizbehörden mit den angeblichen Verstößen befassen sollten.

Der Zwischenfall ereignete sich zu einem Zeitpunkt, als es wegen eingefrorener iranischer Bankkonten in Südkorea zwischen beiden Seiten Spannungen gab. Die Konten wurden infolge der Sanktionen der USA gegen Teheran gesperrt. Der Gouverneur der iranischen Zentralbank, Abdolnasser Hemmati, bezifferte den Betrag auf umgerechnet 5,7 Milliarden Euro. Iranische Medien sprachen von Milliarden "Ölgeldern", die eingefroren seien.

USA in Freigabe der Gelder involviert

Teheran forderte demnach, dass die Konten freigegeben werden. Im Februar hatte Südkoreas Außenministerium erklärt, dass über die Freigabe der Gelder nur nach Konsultationen mit betroffenen Ländern einschließlich der USA entschieden werden könne. Der Tanker hatte 7200 Tonnen petrochemische Produkte geladen. Um Druck auszuüben, entsandte Südkorea daraufhin einen Zerstörer mit 300 Menschen an Bord in die Golfregion.

Zum Zeitpunkt der Festsetzung des Tanker befanden sich 20 Crewmitglieder an Bord. Die Besatzung war bis auf den Kapitän bereits im Februar freigelassen worden. Um das Schiff instand zu halten, waren zuletzt noch 13 Besatzungsmitglieder auf dem Schiff.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP


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