Das bestimmende Thema in Italien vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Bayern an diesem Mittwochabend (20.45 Uhr, im SZ-Liveticker) waren die kurzfristigen Abwesenheiten von Paulo Dybala und Claudio Marchisio. Beide werden wegen Wadenbeschwerden fehlen. Zudem muss Allegri noch immer auf die Abwehrspieler Giorgio Chiellini und Martín Cáceres verzichten.
Der Tenor in der Presse: Mit einer Zweitbesetzung drohe ein Debakel in München. Allegri konnte mit den schwarzseherischen Schlagzeilen nichts anfangen. "Ich werde trotzdem noch eine starke Mannschaft von herausragender Qualität aufs Feld schicken", sagte er. Und sogar eine, die bereit sei, Risiko zu gehen - ganz unitalienisch.
Juventus ist vom Sieg überzeugt
Die Ausgangslage ist klar: Juventus muss in München ein Tor schießen, sonst scheiden die Italiener aus. Da wiegt der Dyballa-Ausfall besonders schwer, ist er doch ihr einziger verlässlicher Angreifer in dieser Saison. Trainer und Mannschaft scheinen trotzdem überzeugt, in München etwas reißen zu können. Sogar Buffon wachte plötzlich wieder auf und hob den Blick, als er auf die Chancen nach dem 2:2 im Hinspiel zu sprechen kam. "Natürlich sind wir Außenseiter", sagte der Weltmeister von 2006, "aber wir haben die Qualität und auch die Überzeugung, ihnen Schwierigkeiten bereiten zu können".
Dreißig Minuten haben den Turinern im Hinspiel genügt, um den Glauben an ihre Stärken und das Weiterkommen ins Viertelfinale zurückzugewinnen. Die Münchner waren bis zur 60. Minute nicht nur besser, sie hatten die Italiener in deren eigenen Stadion kunstvoll gedemütigt. "Aber dann konnten wir eine fast verzweifelte Situation noch zu unseren Gunsten drehen", fand Buffon.
Er klang in diesem Moment so beschwingt wie jemand, der endlich die DNA des Guardiola`schen Kurzpassfußballs entschlüsseln konnte. Doch im Fall Buffons liegt keine sensationelle Erkenntnis fußballerischer Genforschung vor, sondern nur die Gewissheit, dass sie mit Wucht und langen unansehnlichen Bällen Erfolg gegen die Münchner haben können. "Jetzt wissen wir, dass auch die Bayern verwundbar sind", sagte Abwehrspieler Patrice Evra.
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