Rummenigge wütet gegen bizarren Bayern-Zoff

  09 April 2021    Gelesen: 594
  Rummenigge wütet gegen bizarren Bayern-Zoff

Die Spannungen beim FC Bayern bereiten Karl-Heinz Rummenigge Sorge. Mit einem vehementen Appell ruft er Hasan Salihamidzic und Hansi Flick auf, den Machtkampf endlich zu beenden. Der war rund um das Königsklassen-Duell gegen Paris St. Germain wieder auf bizarre Weise entbrannt.

Der mittlerweile auf allen Ebenen zermürbende Machtkampf beim FC Bayern zwischen Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Trainer Hansi Flick wird zur Chefsache. Klubboss Karl-Heinz Rummenigge ruft die beiden Kontrahenten mit eindringlichen Worten zur Räson und zum Zusammenhalt auf. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten", bekannte Rummenigge gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung. Das hat den FC Bayern immer ausgezeichnet."

Die Diskussionen um die Zukunft von Flick und die Spannungen im Verhältnis mit Salihamidzic sollen dringend beendet werden. "Es ist überflüssig, dass wir das permanent kommentieren müssen", ermahnte Rummenigge unmissverständlich, "zumal wir im letzten Viertel der Saison stehen, mit sieben Punkten Vorsprung Erster in der Bundesliga sind, und auch trotz unseres 2:3 gegen Paris noch eine Chance haben, in der Champions League weiterzukommen. Wir brauchen Ruhe und eine Fokussierung auf das Wesentliche."

Flick hatte im Anschluss an das 2:3 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris St. Germain mit einer eigenartigen Antwort auf eine Frage aufhorchen lassen. Er müsse ja auch nicht auf alles antworten, auch, "weil ich es nicht möchte", sagte Flick und ergänzte, er müsse da "auch ein bisschen schauspielern, auch das gehört zum Trainerjob". Mehr unterdrückte Wut geht nicht. Salihamidzic hatte vor der Partie gegen PSG bekannt gegeben, dass der Vertrag mit dem von Flick so geschätzten Innenverteidiger Jérôme Boateng nicht über den Sommer hinaus verlängert werden würde. Flick hatte sich für den Verbleib sehr stark gemacht. Zudem hatte sich der Sportvorstand bei Sky ausweichend auf die Frage nach Flicks Zukunft geäußert. Flick ist als Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw im Gespräch.

Es hat sich mächtig viel aufgestaut

Dieser bizarre Dissens hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im Wintertrainingslager 2020 in Katar kam es wegen der Transfer- und Kaderpolitik zum Streit. Sogar öffentlich. Immer wieder flackert das Thema mit Wucht auf. Immer wieder lässt Flick erkennen, wie unzufrieden er mit den Entscheidungen des Sportvorstands ist. Die Liste der Personalien ist lang. Sie reicht von Thiago über David Alaba bis Boatang auf der Seite der Abgänge. Hinzu kommen zahlreiche Neuzugänge, mit denen der Coach nichts anfangen kann. Er fordert ein Mitspracherecht, was ihm von den Bossen verwehrt wird. Den großen Rahmen geben die Entscheider auf der höchsten Etage vor.

Zuletzt war öffentlich verkündet worden, dass Coach und Sportvorstand ihren Konflikt beigelegt hatten. "Wir sind beide aufeinander zugegangen und haben das im Sinne des Vereins aus der Welt geschafft. Wir sind sehr optimistisch für die Zukunft des Vereins", sagte Flick Mitte März. Es war ein Frieden, an dessen Stabilität indes immer wieder Zweifel aufkamen. Zu unvereinbar scheinen die Positionen.

Zuvor hatte sich bereits Führungsspieler Joshua Kimmich eine Aussprache gewünscht. "Man bekommt mit, was geschrieben und diskutiert wird. Es wäre schöner, bei dem Erfolg, wenn Ruhe einkehrt und von intern nicht Zündstoff nach außen getragen wird." Es belaste die Mannschaft zwar "nicht groß", fügte er an, "aber natürlich wäre es anders schöner".

Quelle: ntv.de, tno


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