Zu Ehren Prinz Philips sind am Samstag in allen Landesteilen des Vereinigten Königreichs sowie in Gibraltar Salutschüsse abgefeuert worden. Unter anderem am Tower in London, in Edinburgh, Cardiff und Belfast. Auch mehrere Kriegsschiffe auf hoher See erwiesen dem im Alter von 99 Jahren gestorbenen Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. mit Kanonenschüssen die letzte Ehre.
Insgesamt sollten über einen Zeitraum von 40 Minuten 41 Schüsse abgegeben werden. Die Flaggen an allen Regierungsgebäuden wehen auf halbmast. Dies soll bis zum Morgen nach der Beisetzung des Prinzgemahls so bleiben.
Immer mehr Mitglieder der britischen Königsfamilie trafen unterdessen Berichten zufolge auf Schloss Windsor ein. Nach Thronfolger Prinz Charles, 72, wurden am Samstag auch Prinz Edward, 57, und seine Frau Gräfin Sophie bei ihrer Ankunft gesichtet. »Die Queen war beeindruckend«, sagte die 56-Jährige mit Tränen in den Augen zu Reportern, als sie und Edward Schloss Windsor wieder verließen. Charles war einem BBC-Bericht zufolge bereits am Freitag zu seiner Mutter nach Windsor geeilt, die sich in einer Mitteilung »zutiefst betrübt« gezeigt hatte.
Noch am Samstag wurde mit Einzelheiten zu der Trauerfeier gerechnet. Erwartet wird, dass sie in der St.-George-Kapelle in Windsor abgehalten wird. Wegen der Coronaregeln dürfen aber statt der ursprünglich geplanten 800 nur 30 Gäste teilnehmen. Der Termin ist noch unklar, doch den ursprünglichen Planungen zufolge dürfte der kommende Samstag dafür infrage kommen.
Britische Medien spekulieren, dass auch Prinz Harry, 36, dafür aus den USA anreisen wird. Er könnte dafür wohl von den Quarantäneregeln für Reisende ausgenommen werden. Ob die Royals die Gelegenheit für eine Aussöhnung nutzen werden, ist jedoch unklar. Harry hatte sich besonders mit seinem Bruder Prinz William, 38, und seinem Vater Charles überworfen. Im Mittelpunkt des Streits stehen Vorwürfe von Harry und seiner Frau Herzogin Meghan, 39, über mangelnde Rücksichtnahme auf das Paar und sogar rassistische Äußerungen innerhalb der Familie.
Prinz Philip war am Freitagmorgen zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag auf Schloss Windsor gestorben. Im November hatten die Queen und er ihren 73. Hochzeitstag begangen. Das vergangene Jahr hatte das Paar wegen der Coronapandemie zurückgezogen auf Schloss Windsor verbracht.
Bei allen Fußballspielen am Samstag sollte auf Empfehlung des britischen Fußballverbands eine Schweigeminute abgehalten werden, die Spieler sollten schwarze Armbinden tragen. Auch beim Pferderennen Grand National wurden zwei Schweigeminuten geplant.
Papst Franziskus hat der Queen ebenfalls sein Beileid zum Tod von Prinz Philip bekundet. Das katholische Kirchenoberhaupt habe die Nachricht mit Trauer aufgenommen, hieß es in einem Telegramm, das der Vatikan am Samstag in Rom veröffentlichte. Franziskus erinnerte darin an die »Hingabe des Prinzen für seine Ehe und Familie« und an sein öffentliches Engagement für Bildung und Förderung der jungen Generationen. Das Schreiben war den Angaben zufolge vom obersten Vatikan-Diplomaten, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, unterzeichnet.
spiegel
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