Pandemie vorteilhaft für technologiegetriebene Geschäftsmodelle - Studie

  13 April 2021    Gelesen: 1006
  Pandemie vorteilhaft für technologiegetriebene Geschäftsmodelle   - Studie

Eine von Startupdetector vorgenommene Analyse der Start-up-Gründungen im Jahr 2020 zeigt die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gründungslandschaft in Deutschland. Die Studie lag dem „Handelsblatt“ (Montag) vor.

Der Analysefirma zufolge wurden 2020 insgesamt 2857 Start-ups ins Handelsregister eingetragen, eine Steigerung von etwa 13 Prozent. Allerdings wären ohne Corona wohl noch mehr Firmen an den Start gegangen: In den ersten drei Monaten – bis zum ersten Lockdown – waren durchschnittlich rund 26 Prozent mehr neue Start-ups registriert worden. Einige Gründungsvorhaben dürfte die Pandemie zunichtegemacht haben.

Investoren sehen Corona trotz kurzfristiger negativer Effekte durchaus als Chance. In der Finanzkrise 2008/09 zum Beispiel wurden sehr erfolgreiche Digitalunternehmen gegründet, wie WhatsApp, Airbnb und Slack. Und auch die Pandemie hat technologiegetriebenen Geschäftsmodellen in einigen Bereichen erst zum Durchbruch verholfen.

Neue Infrastrukturen und Ökosysteme
Aus Sicht von Filip Dames, Frühphaseninvestor bei Cherry Ventures, trifft das unter anderem auf neue Lösungen zur Vereinfachung und Verbesserung des Onlinehandels zu, die jetzt auch von etablierten Unternehmen stärker denn je nachgefragt werden, sowie auf digitale Anwendungen im Gesundheitssektor.

„In Krisen verändern sich Bedingungen und Infrastruktur, darin liegen riesige Chancen“, sagt Romy Schnelle, Partnerin beim halbstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF), dem aktivsten Investor in Deutschland.

Auf den Trend zu neuen Onlinehandelsfirmen eingehend, sagt Investor Dames: „Wir sehen erstens neue Geschäftsmodelle wie die schnellen Lieferdienste oder die Konsolidierer wie SellerX…“

Gemeint sind Unternehmen, die kleine, erfolgreiche Markenhändler auf Plattformen wie Amazon aufkaufen, zusammenführen und dabei Kosten sparen. Vorbild ist das US-Unternehmen Thrasio. „Die Amazon-Plattform ist ein Beispiel für ein Ökosystem, das nun zunehmend als Infrastruktur für neue Geschäftsmodelle wahrgenommen wird.“

Neben den unmittelbaren Krisenprofiteuren sind für Investoren vor allem Geschäftsmodelle interessant, die aus ihrer Sicht Markteintrittsbarrieren gekippt oder Vorbehalte ausgeräumt haben. So bietet die Firma E-Commerce Händlern eine Software, um selbst Onlineshops zu erstellen.

snanews


Tags:


Newsticker