Geplanter EU-Impfnachweis wohl nicht fälschungssicher – Medienbericht

  03 Mai 2021    Gelesen: 852
  Geplanter EU-Impfnachweis wohl nicht fälschungssicher – Medienbericht

Der künftige europäische Corona-Impfnachweis lässt sich laut einem Medienbericht leicht fälschen. Ein Problem besteht in der Übertragung der Daten aus den gelben Pässen.

Nach Planungen des Gesundheitsministeriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die Zeitung „Welt am Sonntag“ berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen ist, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug.

Das Bundesgesundheitsministerium habe die Sicherheitslücke auf Nachfrage eingestanden.
Bei der Prüfung der analogen Impfpässe sei „besondere Vorsicht geboten“. Das gelte auch, wenn „die Informationen in einen digitalen Impfpass übertragen werden“, erklärte das Ministerium.

Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) sieht die Verantwortung für die offene Sicherheitslücke beim Gesundheitsministerium. Beim Eintrag in den gelben Ausweis fehle die Absicherung gegen Fälscher komplett, sagte Sprecher Matthias Marx. „Das hätte man auch besser lösen können – mit Hologrammaufklebern etwa, mit geprägtem Papier, mit Materialien, die sich nicht jeder auf Amazon zusammenklicken kann.“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vergangene Woche angekündigt, den digitalen Impfpass möglichst schnell zugänglich zu machen. Dafür solle dass Infektionsschutzgesetz entsprechend geändert werden, sagte Spahn. Demnach soll der digitale Impfpass in der „zweiten Hälfte des zweiten Quartals“ einsatzbereit sein.

snanews


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