Lehmann empört mit rassistischem Ausfall

  05 Mai 2021    Gelesen: 1953
  Lehmann empört mit rassistischem Ausfall

Dennis Aogo ist ehemaliger Fußball-Nationalspieler und mittlerweile als Experte beim TV-Sender Sky tätig. Nun sieht er sich Rassismus ausgesetzt - von einem anderen Ex-Nationalspieler: Jens Lehmann. Der diskreditiert Aogo als "Quotenschwarzen". Es ist nicht der erste Aufreger des 51-Jährigen.

Jens Lehmann sorgt wieder einmal für Aufregung. Der frühere Fußball-Nationaltorhüter hat Dennis Aogo als "Quotenschwarzer" bezeichnet. Das machte dieser bei Instagram öffentlich. Aogo postete einen Whatsapp-Chatverlauf, in dem die Nachricht "Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?" zu sehen ist. Aogo war am Dienstagabend als Experte bei Sky im Einsatz.

Der Diskreditierte kommentierte seinen Post mit: "Wow, dein Ernst? Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!" Nicht nur, dass der Empfänger offenbar der falsche ist. Auch die Nachricht an sich stößt auf, ist sie doch eindeutig rassistisch. An wen die Nachricht eigentlich gehen sollte, ist unbekannt. Vermutlich an einen Mitarbeiter bei Sky. Denn der frühere Nationalspieler Aogo arbeitet als Experte bei Sky und analysiert dort Bundesliga- sowie Champions-League-Spiele.

Lehmann reagierte mittlerweile via Twitter. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote."

Wie reagiert Hertha BSC?

Es ist nicht der erste Aufreger, den sich Lehmann erlaubt. Der 51-Jährige, der Aufsichtsrat-Mitglied beim Bundesligisten Hertha BSC ist, fiel im vergangenen Jahr mehrfach als Verharmloser der Coronavirus-Pandemie auf. So hatte er unter anderem Twitter-Posts verfasst, die nahelegten, dass er die Maßnahmen zur Eindämmung übertrieben findet. Auch hatte er einen schiefen Vergleich zwischen den Todesopfern durch die Grippe und das Sars-Cov-2-Virus gezogen.

Zahlreiche Hertha-Fans hatten bereits damals alarmiert reagiert und Konsequenzen gefordert. Nun kochen die Emotionen erneut hoch. Denn der Klub ist damit der zweiten Rassismus-Debatte innerhalb weniger Wochen ausgesetzt. Erst Anfang April hatte sich Hertha von seinem Torwarttrainer Zsolt Petry getrennt.

Der Ungar hatte der Zeitung "Magyar Nemzet" ein umstrittenes Interview gegeben, in dem er sich unter anderem kritisch über Homosexuelle geäußert hatte. Petry war daraufhin freigestellt worden, weil seine Aussagen "nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen". Offen ist, ob der Klub mit Lehmann ähnlich verfahren wird.

Quelle: ntv.de, ara


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