Ahmadinedschad will erneut für Präsidentenamt kandidieren

  12 Mai 2021    Gelesen: 1710
  Ahmadinedschad will erneut für Präsidentenamt kandidieren

Er gilt als Hardliner und richtete immer wieder Drohungen an Israel: Nun will sich der iranische Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad erneut zur Wahl um das Amt stellen. Ob er darf, ist noch unklar.

Acht Jahre war Mahmud Ahmadinedschad iranischer Präsident, dann überwarf er sich mit dem obersten Anführer der islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei. Nun will der 64-jährige Ahmadinedschad erneut für die Präsidentschaftswahl am 18. Juni kandidieren. Seine Bewerbung muss von einem Wahlgremium noch zugelassen werden – bei der Wahl 2017 war er abgelehnt worden.

Chamenei hatte zuletzt angekündigt, er werde die Nominierung nicht blockieren. Ein Wahlausschuss kann die Kandidatur Ahmadinedschads allerdings noch verhindern. Ahmadinedschad hatte Chameneis Macht in der Vergangenheit unter anderem dadurch herausgefordert, dass er Reformen für das Amt des obersten Anführers gefordert hatte.

Während seiner achtjährigen Amtszeit von 2005 bis 2013 war Ahmadinedschad zuerst der Liebling des herrschenden schiitischen Klerus sowie der Hardliner und Konservativen im Parlament. Ahmadinedschad leugnet den Holocaust und sprach immer wieder Drohungen gegen Israel aus.

Gegen Ende seiner Amtszeit kamen aber immer mehr Zweifel an seiner Politik auf. Sein Kurs in der Atompolitik führte zu zahlreichen Sanktionen gegen das Land, eine Wirtschaftskrise folgte. »Die Menschen sollten in Irans Prozess der Meinungbildung einbezogen werden«, sagte Ahmadinedschad laut der Nachrichtenagentur Reuters, nachdem er sich als Kandidat registriert hatte. »Wir müssen uns alle auf fundamentale Reformen vorbereiten.«

Der amtierende Präsident Hassan Rohani kann nach zwei Amtszeiten in Folge nicht erneut antreten.

spiegel


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