Nach einem Bad in der Menge ohne Maske ist dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro eine Geldstrafe wegen Verstoßes gegen die Corona-Auflagen aufgebrummt worden. "Das Gesetz gilt für alle gleich", erklärte der linksgerichtete Gouverneur des Bundesstaates Maranhão, Flavio Dino, auf Twitter. Versammlungen von mehr als hundert Menschen seien in dem Bundesstaat verboten und Masken seien Pflicht. Dem Präsidenten droht nun eine Geldstrafe zwischen umgerechnet 300 und 230.000 Euro.
Der ultrarechte Bolsonaro war am Freitag bei einer offiziellen Zeremonie in Açailandia, rund 500 Kilometer von São Luis entfernt, der Hauptstadt von Maranhão im Nordosten Brasiliens. Videos von seinem Auftritt auf seinem Twitter-Account zeigten ihn inmitten einer Menge von mehreren Hundert Menschen - ohne Maske. In dem Bundesstaat waren am Donnerstag die ersten Fälle der indischen Coronavirus-Variante bestätigt worden.
Brasilien ist bereits jetzt schwer von der Pandemie getroffen, was Kritiker von Bolsonaro dem rechtsextremen Präsidenten anlasten, der das Coronavirus seit Beginn der Pandemie verharmlost. Ein brasilianischer Senator beschuldigte Bolsonaro, die Pandemie absichtlich heruntergespielt zu haben, um auf Herdenimmunität zu setzen. "Der Präsident leugnete zuerst die Krankheit, nannte sie eine Grippe und argumentierte dann gegen soziale Isolation und Abriegelung. Dann spielte er die Verwendung von Masken herunter und ermutigte die Menschen, sich zu versammeln", sagte Renan Calheiros, der die Untersuchung des Oberhauses über den Umgang der Regierung mit der Krise leitet. Es sei zu früh, um zu sagen, ob Bolsonaro mit seiner Art des Krisenmanagements eine Straftat begangen habe, so der Senator.
Brasilien hat fast 16 Millionen Coronavirus-Fälle und mit fast 450.000 Todesfällen die zweithöchste Todesrate der Welt nach den Vereinigten Staaten zu verzeichnen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP
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