Erstmals seit fünf Wochen liegt die Union wieder vor den Grünen - genau einen Prozentpunkt. Im Vergleich zur Vorwoche verlieren Grüne und AfD im RTL/ntv-Trendbarometer jeweils einen Prozentpunkt, während CDU/CSU und FDP jeweils einen dazugewinnen. Die FDP erreicht 14 Prozent und liegt damit erstmals gleichauf mit der SPD. Im Februar 2009 hatten die Liberalen mit 18 Prozent zwar noch einen höheren Sympathiewert erreicht, damals schnitt die SPD allerdings mit 23 Prozent noch fünf Prozentpunkte besser ab.
Wenn jetzt bereits der neue Bundestag gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 25 Prozent (Bundestagswahl 2017: 32,9 Prozent), Grüne 24 Prozent (8,9), SPD 14 Prozent (20,5), FDP 14 Prozent (10,7), AfD 9 Prozent (12,6), Linke 6 Prozent (9,2). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 26 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8).
Im Westen Grüne vor Union, im Osten CDU vor AfD
Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist Deutschland bei den Wahlabsichten immer noch in Ost und West gespalten. Im Westen rangieren die Grünen mit 26 Prozent einen Prozentpunkt vor der Union - im Osten erreichen die Grünen dagegen nur 12 Prozent. In Westdeutschland kommen SPD und FDP auf jeweils 15 Prozent, im Osten erreichen die SPD 12 und die FDP 10 Prozent. In Ostdeutschland ist die CDU mit 23 Prozent stärkste Kraft, auf Platz 2 folgt mit 21 Prozent die AfD. Im Westen allerdings erreicht die AfD lediglich 7 Prozent. 13 Prozent der Ostdeutschen würden derzeit die Linke wählen, in Westdeutschland erreicht sie 4 Prozent.
Gemessen an der Bundestagswahl 2017 haben Union und SPD im Osten geringere Verluste als im Westen: Die Union verliert im Westen 9,3, im Osten 5,5 Prozentpunkte - die SPD verliert im Westen 7,0 und im Osten 1,8 Prozentpunkte. Die Grünen hingegen gewinnen im Westen deutlich stärker als im Osten: In Westdeutschland legen sie um 16,3 zu, im Osten um 7,6 Prozentpunkte.
Baerbocks Vorsprung vor Laschet schmilzt
In der Kanzlerfrage ist der Vorsprung von Annalena Baerbock vor ihren Konkurrenten Armin Laschet und Olaf Scholz geschrumpft. Im RTL/ntv-Trendbarometer ist der Zuspruch zu der Kanzlerkandidatin der Grünen gegenüber der Vorwoche um vier Prozentpunkte zurückgegangen. Wenn die Deutschen ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich derzeit noch 24 Prozent für Baerbock entscheiden - das sind acht Prozentpunkte weniger als vor fünf Wochen, unmittelbar nach ihrer Nominierung. Laschet käme momentan auf 19 Prozent (plus ein Prozentpunkt), Scholz würde unverändert 14 Prozent erreichen. Damit wäre Baerbocks Vorsprung vor Laschet binnen fünf Wochen von 17 auf 5 Prozentpunkte zurückgegangen. 43 Prozent der Befragten würden sich für keinen der drei entscheiden.
Bei einer Bundestagswahl würde das Parlament im Vergleich zum September 2017 um 19 Sitze größer werden, auf dann 728 Mandate. Die Union würde mit 201 Abgeordneten wieder die größte Fraktion stellen, gefolgt von den Grünen mit 189 Parlamentariern. Die weitere Mandatsverteilung: SPD 110, FDP 110, AfD 71 und Linke 47 Sitze. Die Grünen würden verglichen mit der letzten Bundestagswahl 122, die FDP 30 Sitze hinzugewinnen. Alle anderen Parteien würden Mandate verlieren.
Für eine regierungsfähige Mehrheit würden 365 Sitze benötigt. Demnach sind drei Koalitionen denkbar: Schwarz-Grün (zusammen 390 Mandate), die "Ampel" aus Grünen, SPD und FDP (409 Mandate) sowie ein Bündnis aus Union, SPD und FDP (421 Mandate). Für die derzeit regierende Große Koalition würde es mit zusammen 311 Mandaten ebenso wenig reichen wie für ein grün-rot-rotes "Linksbündnis" (346 Sitze).
Quelle: ntv.de, fni
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