Den muslimischen Migranten sei verweigert worden, ihre Mahlzeiten nach Sonnenuntergang einzunehmen, obwohl sie aus religiösen Gründen tagsüber fasteten. In dem Clip, der auf einem Kanal mit dem Namen "The Oppressed" ("Die Unterdrückten") veröffentlicht wurde, sprach Cheffou in diesem Zusammenhang von der Verletzung "fundamentaler Freiheiten" und forderte: "Die belgischen Muslime müssen umgehend etwas tun, um diese Misshandlungen zu stoppen."
Belgische Medien berichteten, Cheffou habe seit 2005 als Moderator für den kleinen Radiosender Contact-Inter gearbeitet, der sich insbesondere an die nordafrikanische Gemeinschaft in Belgien richtete. Für die Polizei ist der mutmaßliche Attentäter bereits seit 2003 kein Unbekannter mehr. In seiner Wohnung in Molenbeek hatten Beamte damals mehrere Waffen sowie gestohlene Polizeiuniformen und eine Machete gefunden.
Wollte Cheffou Flüchtlinge anwerben?
Nur ein Jahr zuvor war zudem Cheffous Bruder Karim bei einer Schießerei von der Polizei getötet worden. Bei dem damals 23-Jährigen war neben einer Kalaschnikow auch Sprengstoff gefunden worden. Zuletzt soll Fayçal Cheffou belgischen Medienberichten zufolge versucht haben, offensiv auch Flüchtlinge für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuwerben.
Cheffou war am Donnerstag in Brüssel neben fünf weiteren Verdächtigen festgenommen worden. Er soll der dritte Attentäter vom Flughafen sein, nach dem mit Bildern einer Überwachungskamera gefahndet wurde und auf denen er mit einer weißen Jacke und einem Hut zu sehen sein soll. Die beiden Mittäter - Ibrahim El Bakraoui und Najim Laachraoui - hatten sich in der Abflughalle in die Luft gesprengt, Ibrahims Bruder Khalid El Bakraoui in einer U-Bahn-Station im Brüsseler Europaviertel.
Bei den Terroranschlägen vom vergangenen Dienstag wurden 31 Menschen getötet und 340 weitere verletzt. 24 Todesopfer, darunter eine Deutsche und elf weitere Ausländer, wurden bislang identifiziert.
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