Polen überrascht sich mit Schützenfest

  28 März 2016    Gelesen: 646
Polen überrascht sich mit Schützenfest
Deutschlands EM-Vorrundengegner Polen stimmt sich mit einem Schützenfest gegen Finnland auf die heiße Vorbereitungsphase ein. Auch Österreich und Russland gewinnen ihre Testspiele. Im russischen Nationalteam gibt es dabei ein Novum.
Robert Lewandowski spendete von der Bank aus immer wieder Szenenapplaus - und war sichtlich angetan von der rot-weißen Gala. Über eine Stunde fungierte der Stürmerstar von Bayern München lediglich als Edelfan seiner polnischen Nationalmannschaft. Doch selbst ohne Kapitän Lewandowski in der Anfangsformation hatte Deutschlands EM-Vorrundengegner beim 5:0 (3:0) gegen Finnland keine Mühe und überzeugte auf ganzer Linie.

Dank des zweiten Sieges binnen vier Tagen sendeten die formstarken Polen rund zweieinhalb Monate vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) eine deutliche Botschaft in Richtung DFB-Team. "Wir sind jetzt schon erstaunlich gut drauf - wie man auch an den Toren sieht. Und wir haben ja noch ein bisschen Zeit bis zur EM", sagte der in der 63. Minute eingewechselte Lewandowski.

"Wir sind immer bereit"

Polen stellte in Breslau ohne Bundesliga-Profis in der Anfangsformation die Weichen durch einen Doppelschlag von Kamil Grosicki (18.) und Pawel Wszolek (20.) schon vor der Pause auf Sieg. Vier Tage nach dem 1:0 über Serbien wurde erneut deutlich, wie gefährlich das Flügelspiel des früheren WM-Dritten ist. Filip Starzynski (32.) schraubte das Ergebnis noch vor dem Wechsel weiter hoch - Eintracht-Frankfurt-Keeper Lukas Hradecky im finnischen Gehäuse war zu bedauern.

Nachdem bei den Polen Lewandowski ins Spiel gekommen war, stellten Wszolek (67.) und Grosicki (85.) mit ihren zweiten Treffern den Endstand her. Lewandowski allerdings, der in der Qualifikation insgesamt 13 Mal getroffen hatte, blieb in seinem 75. Länderspiel ohne Tor. Auf die Frage, ob die "Bialo-Czerwoni" (Rot-Weißen) bereit für das Turnier und das Duell mit der Elf von Joachim Löw seien, antwortete der Weltklasse-Angreifer mit einem verschmitzten Lächeln: "Wir sind immer bereit."

Österreich siegt, der Coach schimpft

Wie Polen präsentierte sich auch Österreich gegen Albanien bereits in ansprechender Form. In Wien trafen Marc Janko (6.) und der Stuttgarter Martin Harnik (13.) früh für die Gastgeber, die mit sechs aktuellen und drei früheren Deutschland-Legionären aufgelaufen waren. Ermir Lenjani (47.) sorgte zwar für den Anschlusstreffer des EM-Neulings Albanien, der jedoch nach der Gelb-Roten Karte gegen Ergys Kace (78.) in Unterzahl nichts mehr ausrichten konnte.

Österreichs Coach Marcel Koller haderte dennoch mit dem Abwehrverhalten seiner Elf. "Wir haben uns zu wenig bewegt. Da müssen wir uns in den Hintern kneifen. Es wird bei der EM nicht gehen, abzuwarten. Wir müssen auch Defensivarbeit leisten", mahnte der einstige Kölner und Bochumer Bundesligatrainer Koller.

Brasilianischer Russe debütiert

Zufrieden sein konnten auch die EM-Teilnehmer Österreich (2:1 gegen Albanien) und Russland (3:0 gegen Litauen). Die vom deutschen Trainergespann Bernd Storck/Andreas Möller betreuten Ungarn, die erstmals seit 44 Jahren wieder an einer EM-Endrunde teilnehmen dürfen, kamen zu einem Unentschieden (1:1) gegen Kroatien. In Budapest schien das kroatische Team nach dem Führungstreffer durch den früheren Münchner Mario Mandzukic (29.) lange auf der Siegerstraße. Doch elf Minuten vor dem Abpfiff musste der frühere WM-Dritte noch den Ausgleich der Magyaren durch Balazs Dzsudzsak hinnehmen.

Russlands Sieg im Duell mit Litauen ging durch das Debüt des gebürtigen Brasilianers Guilherme in die Geschichte ein. Der für Lokomotive Moskau spielende Torhüter rückte nach dem Seitenwechsel zwischen die Pfosten des WM-Gastgebers von 2018 und avancierte damit zum ersten nicht russischstämmigen Spieler in der Geschichte der Sbornaja, für die Fedor Smolow (41.), Alexander Golowin (61.) sowie Denis Gluschalow (72.) zum klaren Sieg trafen.

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