Dritter Flughafen-Attentäter gibt Rätsel auf

  29 März 2016    Gelesen: 621
Dritter Flughafen-Attentäter gibt Rätsel auf
Bei dem dritten Terroristen vom Brüsseler Flughafen könnte es sich neuen Erkenntnissen der Ermittler zufolge wohl doch nicht um den verhafteten Fayçal C. handeln. Das zumindest legt ein neues Fahndungsvideo nahe, das die Polizei jetzt veröffentlicht hat.
Die belgische Polizei fahndet weiterhin nach dem dritten Terrorverdächtigen vom Brüsseler Flughafen. Die Beschreibung des mutmaßlichen Täters auf der Internetseite der Polizei wurde am Montag um ein Video von der Überwachungskamera ergänzt. Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass der gefasste Fayçal C. nicht der Mann auf dem Foto ist. Auf Fahndungsbildern ist der Mann gemeinsam mit den beiden späteren Selbstmordattentätern zu sehen, die als Ibrahim El Bakraoui und Najim Laachraoui identifiziert wurden.

Der gesuchte Dritte steht auf dem Bild rechts. Er schiebt einen Gepäckwagen und trägt eine helle Jacke und eine dunkle Mütze. Zwischenzeitlich hatten belgische Medien gemeldet, dass der dritte Gesuchte gefasst sei und geschrieben, es handele sich um den am Freitag festgenommenen Fayçal C.. Gegen ihn wurde wegen des Verdachts auf Beteiligung an terroristischen Morden Haftbefehl erlassen.

Eine offizielle Bestätigung dafür, dass C. der dritte Verdächtige vom Flughafen ist, gab es nicht. Die Zeitung "Le Soir" hatte am Samstag gemeldet, der Mann sei von dem Taxifahrer identifiziert worden, der das Terrorkommando zum Flughafen gebracht hatte. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Drei Haftbefehle gegen Verdächtige

Derweil haben die Behörden nach erneuten Anti-Terror-Razzien drei weitere Verdächtige wegen Terrorverdachts beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft stellte am Montag drei Haftbefehle wegen der "Beteiligung an Handlungen einer Terrorgruppe" aus. Yassine A., Mohamed B. und Aboubaker O. waren am Sonntag nach Hausdurchsuchungen in Brüssel und den Städten Mechelen und Duffel nördlich der Hauptstadt festgenommen worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es bei den drei Beschuldigten "keine direkte Verbindung" zu den Anschlägen in Brüssel. Insgesamt hatte es bei 13 Razzien am Sonntag neun Festnahmen gegeben. Fünf Verdächtige wurden noch am Sonntag wieder freigelassen. Ein weiterer Verdächtiger kam am Montag frei.

Derweil hat sich die Zahl der Todesopfer nach den Brüsseler Anschlägen laut Staatsanwaltschaft auf 35 erhöht. 31 Menschen seien am Dienstag am Flughafen oder in der U-Bahn getötet worden, vier weitere erlagen später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, hieß es. Die drei Selbstmordattentäter wurden bei diesen Zahlen nicht mitgerechnet.

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