Russland schließt Einnahme großer Städte nicht aus

  14 März 2022    Gelesen: 496
Russland schließt Einnahme großer Städte nicht aus

Seit vielen Tagen belagern russische Truppe viele ukrainische Städte. Dabei ist deren Einnahme angeblich gar nicht Ziel der Russen, sagt Kremlsprecher Peskow. Putin will sie lange verschonen, da er ziviles Leid vermeiden will, heißt es. Diese Haltung könne sich aber ändern.

Russland schließt die Einnahme großer Städte in der Ukraine nicht aus. "Zu Beginn der Operation hat der russische Präsident (Wladimir Putin) das Verteidigungsministerium angewiesen, von einem sofortigen Angriff auf die großen Bevölkerungszentren, einschließlich Kiews, abzusehen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Er wies zugleich die westliche Darstellung zurück, Präsident Wladimir Putin sei "enttäuscht" darüber, "dass seine Soldaten nicht genug vorrücken".

Das Verteidigungsministerium schließe nun aber "unter Wahrung der größtmöglichen Sicherheit für die Zivilbevölkerung die Möglichkeit nicht aus, die vollständige Kontrolle über große besiedelte Gebiete zu übernehmen, die jetzt praktisch umzingelt sind", sagte Peskow. Er begründete dies damit, dass "nationalistische Formationen" angeblich "militärisches Gerät" in Wohngebieten platziert hätten. Das führe zu Opfern unter Zivilisten. In einem solchen Fall werde es aber humanitäre Korridore zum Schutz der Zivilbevölkerung geben, sagte Peskow.

Russische Truppen hatten aber bereits nach Kriegsbeginn Städte wie Charkiw ins Visier genommen. Nach Ansicht westlicher Militärbeobachter leistet die ukrainische Armee heftigeren Widerstand, als zunächst erwartet wurde. Präsident Putin hatte den Angriff auf die Ukraine am 24. Februar auch damit begründet, dass er das vom Westen mit Waffen ausgerüstete Land "entmilitarisieren" wolle.

Wann der Militäreinsatz in der Ukraine beendet wird, ließ Peskow offen. Es gebe keine Informationen über den Zeitplan. Alle Pläne würden aber "innerhalb der zuvor genehmigten Fristen vollständig umgesetzt", sagte Peskow.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP


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