Ukraine erwartet "massiven Angriff" in Region Luhansk

  05 April 2022    Gelesen: 430
  Ukraine erwartet "massiven Angriff" in Region Luhansk

Nach dem Abzug russischer Kräfte aus dem Raum Kiew rechnet die Ukraine mit einem Großangriff in der östlichen Region Luhansk. Der Gouverneur ruft die Bewohner bereits zur Flucht auf. Unterdessen hält man es in Washington für denkbar, dass der Krieg noch Monate andauert.

Die russischen Streitkräfte bereiten nach ukrainischen Angaben einen "massiven Angriff" auf die Truppen in der östlichen Region Luhansk vor. Es werden Ausrüstung und Treibstoff gebracht sowie die Truppen verstärkt, teilte der Gouverneur der Region, Serhij Gaidaj, mit. "Wir glauben, dass sie sich auf einen massiven Angriff vorbereiten."

"Die Bombardements werden immer dichter", sagte Gaidaj in einer Videobotschaft. Er forderte die Bewohner auf, die Region so schnell wie möglich zu verlassen. "Wartet nicht darauf, dass eure Häuser zerbombt werden", rief er die Menschen auf. Bei der Explosion einer Mine seien am Sonntag "zwei Freiwillige" getötet worden, sagte er weiter. Beim Angriff auf eine Kirche wurden demnach zwei Priester verletzt.

Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums gab am Montagabend an, dass zwei Drittel der russischen Streitkräfte, die seit Beginn der Invasion das Gebiet um Kiew besetzt hielten, sich nach Belarus zurückgezogen haben. Demzufolge handelte es sich dabei wahrscheinlich um eine Neuorganisation vor einem neuen Angriff an anderer Stelle in der Ukraine. Russland hatte seinerseits kürzlich angekündigt, dass es seine Offensive auf den Donbass konzentrieren werde, wo sich die Region Luhansk befindet.

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, erklärte am Montagabend, Moskau sei mit dem Versuch, die "gesamte Ukraine zu unterwerfen", gescheitert. Seiner Einschätzung nach könnte der Krieg aber noch "Monate oder länger" andauern. Sullivan rechnete damit, dass "Moskau die Luftangriffe und den Raketenbeschuss des Rests des Landes fortsetzen wird, um militärischen und wirtschaftlichen Schaden anzurichten und auch, ganz klar, um Terror zu verbreiten".

Quelle: ntv.de, jpe/AFP


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