Russland versucht nach britischen Erkenntnissen, seine zunehmenden Verluste an Soldaten im Ukraine-Krieg mit dem Einsatz früherer Militärbediensteter aufzufangen. Die russischen Streitkräfte bemühten sich darum, ihre Truppenstärke durch Personal aufzustocken, das in den vergangenen zehn Jahren aus dem Militärdienst ausgeschieden ist, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit.
Zu den Bemühungen, mehr Kampfkraft zu gewinnen, gehöre auch der Versuch, Kräfte in der von russischen Separatisten kontrollierten Region Transnistrien in der Republik Moldau zu rekrutieren. Wie viele russische Soldaten seit Beginn des Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar getötet worden sind, ist unklar. Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hatte am Donnerstag beim britischen Sender Sky News jedoch eingeräumt, dass Russland "bedeutende Verluste" erlitten habe. Im Westen geht man laut BBC davon aus, dass bisher zwischen 7000 und 15.000 russische Soldaten getötet worden sind.
Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass es nach dem russischen Abzug aus dem Norden der Ukraine Beweise dafür gebe, dass nicht am Kampfgeschehen beteiligte Menschen auf unverhältnismäßige Weise zur Zielscheibe geworden seien. Es gebe Massengräber, Geiseln seien als menschliche Schutzschilde missbraucht und zivile Infrastruktur vermint worden, schrieb das Ministerium.
Die russischen Streitkräfte nutzten demnach weiterhin Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV), um der Ukraine Verluste zuzufügen, die Moral zu senken und die Bewegungsfreiheit der Ukrainer einzuschränken. Zudem griffen die Truppen weiterhin Infrastrukturziele an, bei denen das Risiko hoch sei, auch der Zivilbevölkerung zu schaden - so etwa bei dem jüngsten Beschuss eines Lagers mit Salpetersäure bei Rubischne im Donbass.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
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