In Washington führte unterdessen US-Präsident Barack Obama eine Serie von Gesprächen über Nordkoreas Atomprogramm. Nach Treffen mit der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye, dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping versicherten alle Seiten, die zu Beginn des Monats beschlossenen neuen UN-Sanktionen gegen das abgeschottete kommunistische Land müssten nun konsequent angewendet werden.
Nach seinem Treffen mit Xi sagte Obama, die USA und China seien fest entschlossen, eine "Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel" und die "volle Anwendung" der Sanktionen zu erreichen. Xi lobte die "effiziente Koordinierung und Kommunikation" mit den USA in der "koreanischen Atomfrage".
China stimmte für Sanktionen gegen Nordkorea
China, ein traditioneller Verbündeter Nordkoreas, hatte im UN-Sicherheitsrat den neuen Sanktionen gegen Nordkorea zugestimmt, den bislang schärfsten gegen das Land. So sind nun alle UN-Mitgliedstaaten verpflichtet, sämtliche für Nordkorea bestimmten oder aus Nordkorea kommenden Waren zu überprüfen.
Der neueste Raketenabschuss reiht sich in eine ganze Serie von Provokationen durch Pjöngjang seit Jahresbeginn ein. Im Januar hatte Nordkorea seinen vierten Atomwaffentest seit 2006 bekanntgegeben, einen Monat später verkündete es den Abschuss einer ballistischen Rakete. Seither folgten bereits mehrere weitere Raketentests. Machthaber Kim Jong Un kündigte zudem an, "in Kürze" einen neuen Atomwaffentest vorzunehmen.
Satellitenortungssystem GPS angegriffen
Südkorea beschwerte sich auch über nordkoreanische Angriffe auf das Satellitenortungssystem GPS. Nach Angaben des Wiedervereinigungsministeriums in Seoul waren Flugzeuge und Schiffe von den Störsignalen betroffen. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Küstenwache berichtete, mussten am Morgen rund 70 Fischerboote wegen Problemen mit ihren Navigationssystemen in die Häfen zurückkehren.
Der Washingtoner Nukleargipfel begann offiziell am Donnerstagabend (Ortszeit) mit einem Abendessen. Nach den intensiven Beratungen über Nordkorea will sich der Gipfel schwerpunktmäßig einem weiteren Thema zuwenden, nämlich dem Schutz von nuklearem Material vor dem Zugriff von Extremisten. Vor dem Hintergrund der von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgehenden Bedrohungen hat dieses Thema eine besondere Brisanz gewonnen.
Sicherheitsexperten befürchten, dass die Extremistengruppe in den Besitz von geschmuggeltem Plutonium und hochangereichtertem Uran kommen und daraus eine sogenannte schmutzige Bombe bauen könnte. Diese Sorgen waren kürzlich durch Berichte verstärkt worden, wonach Islamisten einen hochrangigen Mitarbeiter des belgischen Atomprogramms zeitweise mit einer versteckten Kamera beobachtet haben sollen.
Quelle: n-tv.de , Andrew Beatty, AFP
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