Russisches Landungsboot im Schwarzen Meer getroffen

  13 Mai 2022    Gelesen: 638
  Russisches Landungsboot im Schwarzen Meer getroffen

Mit der Stationierung schwerer Waffen auf der Schlangeninsel will Moskau die Stadt Odessa von der Seeseite blockieren. Doch immer wieder erleidet die russische Schwarzmeerflotte rund um das Eiland Verluste. Satellitenbildern zufolge trifft es nun ein Landungsschiff des Kreml.

Neue Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar zeigen ein offenbar durch einen ukrainischen Raketenangriff getroffenes russisches Versorgungsschiff der Serna-Klasse im Schwarzen Meer. Nach Angaben des Unternehmens befindet sich das beschädigte Landungsschiff unweit der Schlangeninsel nahe der ukrainischen Seegrenze zu Rumänien. Maxar zufolge wurde das Bild am Donnerstag aufgenommen.

Vergangenes Wochenende hatte das ukrainische Militär mitgeteilt, ein Landungsboot der russischen Schwarzmeerflotte nahe der Schlangeninsel versenkt zu haben. "In den Gewässern des Schwarzen Meeres wurde ein feindliches Landungsboot vom Typ 'Serna' vernichtet", teilte der Pressechef der Militärverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, am Samstag mit.

Gestern verkündete Bratschuk, dass auch das russische Schiff "Wsewolod Bobrow" von ukrainischen Streitkräften getroffen und in Brand gesetzt worden sei. Bei der "Wsewolod Bobrow" handelt es sich um ein Logistikschiff. Es gehört zur Elbrus-Klasse, die erstmals 2015 zu Wasser gelassen wurde. Die "Wsewolod Bobrow" soll angeblich nach langer Bauverzögerung erst im August 2021 vom Stapel gelaufen sein. Angeblich sei sie auf dem Weg Richtung Schlangeninsel gewesen. Sie soll unbestätigten Angaben zufolge unter anderem Flugabwehrgeschütze an Bord haben.

Der Raketenangriff auf die "Wsewolod Bobrow" konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Bestätigt hingegen ist, dass die russische Schwarzmeerflotte seit Beginn des Krieges mindestens zwei große Schiffe verloren hat. Im ostukrainischen Hafen Berdjansk wurde Ende März ein großes Landungsschiff mit einer Rakete versenkt. Das Flaggschiff der Flotte, der Raketenkreuzer "Moskwa", sank Mitte April nach einem Brand in der Nähe der Schlangeninsel. Die Ukraine nimmt für sich in Anspruch, den Kreuzer mit Antischiffsraketen versenkt zu haben.

Die strategisch wichtige Schlangeninsel liegt 35 Kilometer von der Küste entfernt direkt vor dem Donaudelta im Gebiet Odessa. Das Eiland geriet gleich zu Beginn des Krieges in russische Hand. Berichte beider Seiten hatten zuletzt schwere Gefechte um die Schlangeninsel nahegelegt. Britischen Geheimdienstinformationen zufolge versucht Moskau, seine Truppen auf der Insel zu verstärken. Mit der Stationierung von Marschflugkörpern und strategischer Luftabwehr könnte der Kreml das nordwestliche Schwarze Meer und den Zugang zu Odessa beherrschen, heißt es aus London.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts


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