Ungeachtet internationaler Sanktionen hat Nordkorea acht weitere ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung Meer vor seiner Ostküste abgeschossen. Dies teilte der südkoreanische Generalstab mit. Die Raketen seien aus der Sunan-Region in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden. Japanische Medien berichteten mit Bezug auf die japanische Regierung, Nordkorea habe offenbar mehrere Raketen abgeschossen.
Zuvor hatte Nordkorea in diesem Jahr bereits 23 Raketentests vorgenommen. Zuletzt schoss das international isolierte kommunistische Land am 25. Mai drei Raketen ab, darunter mutmaßlich seine größte Interkontinentalrakete. Die US-Regierung verhängte daraufhin neue Sanktionen gegen Nordkorea. Im UN-Sicherheitsrat scheiterten die USA mit ihrem Vorstoß für härtere internationale Sanktionen gegen Pjöngjang allerdings am Veto von China und Russland.
Die USA warnen bereits seit Wochen, Nordkorea könne bald erstmals seit 2017 wieder einen Atomwaffentest vornehmen. In der Folge des damaligen Atomwaffentests hatte sich der UN-Sicherheitsrat das bislang letzte Mal auf Sanktionen gegen Pjöngjang einigen können. Nordkorea verfügt nach Diplomatenangaben über Atombomben und ballistische Raketen, hat es demnach aber bislang nicht geschafft, diese beiden Technologien zusammenzuführen.
Südkorea und die USA hatten einen Tag zuvor ihre ersten gemeinsamen Militärübungen seit mehr als vier Jahren in Gewässern vor der japanischen Insel Okinawa abgeschlossen. Der US-Sonderbeauftragte Sung Kim war zudem am Samstag nach Gesprächen mit seinen südkoreanischen und japanischen Amtskollegen Kim Gunn und Takehiro Funakoshi aus Seoul abgereist. Bei den Gesprächen ging es um eine Vorbereitung "auf alle Eventualitäten". Bei seinem Besuch in Seoul sagte Kim, die amerikanische Regierung habe Pjöngjang gegenüber sehr deutlich gemacht, dass sie zu diplomatischen Gesprächen bereit sei. Man könne über alle Themen sprechen, die für Pjöngjang von Interesse seien, auch über die Lockerung von Sanktionen.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP/rts
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